Full text: Die Negation in der altenglischen Dichtung

Einleitung. 
Die Arten der Negation. 
Die vorliegende Untersuchung ist für das Gebiet der angel 
sächsischen Syntax neu. Sie soll eine Ergänzung zu den grund 
legenden Untersuchungen bilden, welche Mourek für die Negation 
im Mittelhochdeutschen, sowie für den Otfried, Heliand und 
Beowulf angestellt hat. (Vgl. „Über die Negation im Mittel 
hochdeutschen“, Prag 1902 und „Zur Negation im Altgcrmanischen“ 
Prag 1903). Die Gesichtspunkte, unter denen dort die Unter 
suchung vorgenommen ist, sind hier im großen und ganzen bei 
behalten worden. 
Ich unterscheide wie Mourek eine qualitative und eine 
quantitative Negation, wodurch allein eine tiefere Behandlung 
und eine klare Scheidung dieser so schwierigen syntaktischen 
Erscheinung ermöglicht wird. 
Schon J. Gebauer (Über die Negation, insbesondere im 
Altböhmischen) suchte den Unterschied beider Negationen fol 
gendermaßen klar zu machen: „Die Behauptung: ‘der Mensch 
ist wahrhaft glücklich’ — ,,homo est vere beatus“ — kann auf 
zweifache Weise verneint werden: 
a. qualitativ, wenn direkt und unmittelbar ihr quäle (Ge 
dankeninhalt) negiert wird: der Mensch ist nicht wahrhaft 
glücklich, homo non est vere beatus, oder 
b. quantitativ, wenn die Fälle, in denen das Positum prak 
tisch gelten, sich praktisch bewahrheiten und sich gleichsam 
quantitativ ausbreiten könnte, bis auf das Minimum verneint
	        
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