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bestimmung aufgefaßt werden zu können (der einfache Satz
würde lauten: vos ne sentez mie les maus d’amer tot la gieus
enmi les prez; Robins enmaine s’amie la jus desoz l’olive
usw.), und zwar als eine solche mit asyndetischer Anein
anderreihung von Haupt- und Nebensatz. Das Besondere an
ihnen ist nun, daß infolge der Formelhaftigkeit dieser Wendung
die inhaltliche Beziehung zwischen Haupt- und Nebensatz
gelockert ist, so daß der letztere vom Herausgeber meist als
Hauptsatz gefaßt werden konnte. Aus der Formelhaftigkeit
folgt ferner, daß bei diesen Beispielen eine Hervorhebung
kaum, wenn überhaupt, erreicht ist. — Bezüglich des zuletzt
genannten Beispiels vgl. außerdem das le S. 52 zu dem
Beispiel aus SSB Gesagte.
b. aus einer adverbialen Bestimmung der Zeit.
a. Beispiele in Werken prosaischer Form.
Eine asyndetisch vollzogene Hervorhebung einer Zeit
bestimmung vermag ich ebenso wenig wie die einer Orts
bestimmung aus Prosawerken zu belegen.
ß. Beispiele in Werken rhythmischer Form.
In poetischen Werken ist die Verbindung c’est (ce fut)
+ adverbialer Bestimmung der Zeit, der ein asyndetisch an
gereihter Satz folgt, nichts Seltenes. Derartige Konstruktionen,
welche zu den kennzeichnenden Stilmitteln eines Teiles der
altfranzösischen Dichtung gerechnet werden dürfen, sind wie
die unter a besprochenen zu beurteilen. Ich gebe folgende
wenigen Beispiele.
Ce fu en may que chante la calendre,
Li solaus luist et li oisseillon chantent.
Amis monta et mil homes a lances. A.etA.513—5.
Der Zwischensatz que chante la calendre, li solaus luist
et li oissellon chantent ist rein attributive Bestimmung zu
may. Der einfache Satz würde sein Amis monta ot mil homes
à lances en may que chante la calendre, ...
Ce fu a pasques que on dist en avril,
Que li oisel chantent cler et seri.
En un vergier entra li cuens Amis. ib. 537—9.
Ce fu l’autrier que je fui a Charlon,
Que il tenoit sa cort a Mont Loon,