Full text: Beiträge zur Geschichte der deiktischen Hervorhebung eines einzelnen Satzteiles, bezw. eines Satzes mittelst c'est (...) que (qui)

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ganzen Satzes mittelst c’est. Denn diese Konstruktion läßt 
sich aus der altfranzösischen Zeit nur spärlich belegen, wohin 
gegen in der neueren sie in verschiedenen Funktionen, 
namentlich in der Frageformel est-ce que, zu allgemeinster 
Anwendung gelangt ist. 
§ 42. Gründe der steten Zunahme. 
Die deiktische Hervorhebung ist in ihrem Keime eine 
Folge stilistischer ünbeholfenheit, verbunden mit dem Streben, 
zu rhetorischer Stilbildung zu gelangen. So erklärt sich die 
auf den ersten Blick befremdliche Tatsache, daß in den 
allerältesten Sprachdenkmälern die Hervorhebung verhältnis 
mäßig oft gebraucht wird. Es sind dies nur unbeholfene 
Versuche zu einer Zeit, in welcher weder fertige Stilmittel 
genügend vorhanden, noch die logische Fähigkeit zu einem 
strengen Satzbau genügend geschärft war. 
Das Streben nach Ausbildung der deiktischen Hervor 
hebung tritt am deutlichsten in der rhetorischen Prosa zu 
Tage, weil dort das Bedürfnis nach geordnetem, gegliederten 
Stil sich am meisten geltend macht. Daher weist auch die 
Prosa der QLR, der SSB und des Job, die entschieden 
rhetorischen Charakter trägt, trotz ihres Alters so verhältnis 
mäßig viele Beispiele auf, während andererseits die Poesie 
mit ihrer kurzgliedrigen Rede, auch die schlicht erzählende 
Prosa eines Villehardouin, Henri de Valenciennes und eines 
Joinville weniger Beispiele bieten. 
Als mit dem Aufkommen des Humanismus das Studium 
der antiken Autoren in Frankreich intensiv betrieben wurde, 
da wirkte die lateinische Sprache stilbildend auf die französische 
Prosa ein; und es machte sich in Frankreich das Bestreben 
geltend, den Schwung lateinischer Rhetorik auch in französischer 
Sprache zu erreichen. Da nun das Französische infolge seiner 
syntaktischen Gesetze dieses Ziel mit den Stilmitteln des Lateins 
überhaupt nicht oder nicht in adäquater Weise erreichen konnte, 
so machte es zum Ersatz dafür von der aus der älteren Sprache 
übernommenen deiktischen Hervorhebung einen weiter gehenden 
Gebrauch. 
Eine zweite stilistische Ursache ist das Streben nach 
möglichster Deutlichkeit und Klarheit der Rede, durch welches
	        
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