Full text: Beiträge zur Geschichte der deiktischen Hervorhebung eines einzelnen Satzteiles, bezw. eines Satzes mittelst c'est (...) que (qui)

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doch darauf verzichten, ihn auf syntaktischem Wege (mittelst 
c’est) hervorzuheben, wofür mir folgendes ein Beispiel zu 
sein scheint: 
Ils ne (Broient pas que Amours avecques ses dars 
ardans vous eust induit à ce faire, mais paour et lascheté. 
Troïlus 237. 
Auch hatte das Altfranzösische noch in der Wortstellung 
ein Mittel zur Hervorhebung eines Satzteils. Vgl. § 42. 
Für die neuere Zeit aber darf man wohl die Regel auf 
stellen, daß überall da, wo ein begrifflicher Anlaß zur Hervor 
hebung vorliegt, d. h. der betreffende Satzteil als psychologisches 
Prädikat fungiert, die deiktische Hervorhebung mittelst c’est 
auch angewandt wird. Vgl. auch To. Pm Note 1, der die 
Beispiele Le crime fait la honte et non pas l’échafaud, 
Th Corneille und Notre crédulité fait toute leur science, 
Voltaire, anführt und dazu bemerkt, daß die Nichthervor 
hebung gerechte Mißbilligung finde. 
Oft genug aber wird diese Hervorhebung, namentlich in 
der Umgangssprache, wohl nur rein gedankenlos, mechanisch 
gebraucht, so z. B. wenn in der volkstümlichen Sprache in 
der Formel ousque das Relativpronomen où zum Gegenstand 
der Hervorhebung gemacht wird. Vgl. § 19 Bern. 2, S. 77. 
Rein formelhaft, ja bisweilen obligatorisch (vgl. § 14 Bern. 1) 
ist infolge des häufigen Gebrauches im Neufranzösischen, 
namentlich in der Umgangssprache, auch die Hervorhebung 
des als Subjekt oder Objekt fungierenden Interrogativpronomens 
qui que geworden, so daß die Frageform qui est-ce qui? 
qu’est-ce qui (que)...? völlig den Wert des einfachen Inter 
rogativpronomens besitzt, ja beim neutralen Objekt die hervor 
hebende Form qu’est-ce que ... ? für weniger nachdrucksvoll 
„ilt als das einfache que (vgl. § 15 Bern. 1). In der alt 
französischen Zeit hingegen, wo dieser Sprachgebrauch bei 
weitem nicht so ausgedehnt war, waren die beiden Frage 
konstruktionen, die einfache und die hervorhebende, nicht 
identisch, wie Schulze § 121—2 zu zeigen versucht hat. 
Vgl. auch § L& S. 13 ff. 
Noch größer als im Gebrauch der Hervorhebung eines 
einzelnen Satzteils ist der Unterschied zwischen Alt- und 
Neufranzösisch in bezug auf die deiktische Hervorhebung eines
	        
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