Full text: Weitere Untersuchungen über stickstoffbindende Bakterien

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M. Keding, Weitere Untersuchungen über stickstoffbindende Bakterien. 
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Bakterien aufgenommen. Die Wirkungsweise der Bakterien in den Kombinationen Azotobacter Radio- 
bacter und Azotobacter -f Aerogenes soll eine ähnliche sein. 
Dem gegenüber berichtet Löhnis 12 ), der die im Boden mit Azotobacter vergesellschaftet vor 
kommenden stickstofffixierenden Bakterien eingehender untersuchte, daß Bact. radiobacter Stamm 1 und 2, 
Bact. pneumoniae, lactis viscosum, radicicola (Klee und Wicke), prodigiosum und auch Azotobacter in 
Reinkulturen Stickstoff fixieren. Allerdings zeigten diese Stämme in stickstofffreien Mannitlösungen „über 
haupt keine oder eine äußerst dürftige Entwickelung, und eine Stickstoffzunahme konnte nicht nachgewiesen 
werden“. Um in Reinkulturen dieser Bakterien eine Stickstoffanreicherung zu erlangen, ist es wichtig, daß 
man möglichst frische Kulturen verwendet, und daß eine geeignete Stickstoffverbindung zur Einleitung des 
Assimilationsprozesses anwesend ist. In Kombinationen Az. -f- Bact. radiobacter, Az. -)- Bact. prodigiosum 
und Az. -)- Bact. agreste konnte Löhnis keine Unterschiede hinsichtlich der Stickstoffanreicherung gegen 
über den Reinkulturen feststellen. Zu demselben Ergebnis betreffs der Kombination Azotobacter ~f- Radio 
bacter kommt neuerdings Stoklasa 5 ). In dieser Kombination erzielte der Autor nicht nur keine größeren 
Stickstoffgewinne wie in Reinkulturen, sondern sogar geringere. 
In dieser Arbeit soll das Vorkommen von Azotobacter in der westlichen Ostsee und in den ver 
schiedenen Bodenarten und Bodentiefen in der Umgebung von Kiel untersucht werden; im Anschluß daran 
soll das Verhalten dieses Spaltpilzes gegenüber Koch- und Seesalz geprüft werden. Da die Kultur 
bedingungen von stickstoffsammelnden Bakterien in Nährlösungen wesentlich andere sind, als im Erdboden, 
so sollten vergleichende Versuche über die Stickstoffbindung unter Beibehaltung möglichst natürlicher Ver 
hältnisse angestellt werden. Ferner war zu untersuchen, wie lange Azotobacter in lufttrockener Erde 
lebensfähig blieb. Schließlich sollte nochmals der Beweis erbracht werden, daß Azotobacter auch in ein 
wandfreien Reinkulturen Stickstoff binden kann, und untersucht werden, inwiefern sich von diesen die 
künstlichen Mischkulturen unterscheiden. 
Analytische Methode und Reagenzien. 
Die Stickstoffbestimmungen wurden sämtlich nach Kjeldahl ausgeführt. Die Jodlbauer’sche 
Methode brauchte nicht in Anwendung gebracht zu werden, da in keinem Falle Nitrate in beträchtlicher 
Menge vorhanden waren. Von der zur Untersuchung gelangenden Erde wurden jedesmal 25 g (getrocknet) 
mit möglichst wenig Wasser ausgekocht, filtriert, und das Filtrat mit Diphenylamin-Schwefelsäure auf An 
wesenheit von Nitraten geprüft. — Der Inhalt eines Versuchskolbens wurde unter Vermeidung jeglichen 
Verlustes in einen Zersetzungskolben aus Jenenser Glas von 300 oder 500 cbcm Inhalt gebracht und nach 
Zusatz von 10—20 cbcm Schwefelsäure, die mit SO3 gesättigt war, 0,7 g metallischem Quecksilber und 
einigen Tonstückchen, um zu starkes Stoßen zu verhindern, sofort mit großer Flamme erhitzt. Ich machte 
die Beobachtung, daß die Flüssigkeit in den Kolben, denen Erde oder Sand als Impfmaterial zugesetzt 
war, beim Sieden stark aufstieß, während die Zersetzung der übrigen Kulturen ruhig verlief. Beginnt die 
Einwirkung der Schwefelsäure auf den Zucker, so wird das Erwärmen mit möglichst kleiner Flamme fort 
gesetzt. Dadurch wird verhindert, daß die schwarze, breiige Masse mit den oberen Teilen des Kolbens in 
Berührung kommt, das Festkleben kleiner Teilchen dort wird vermieden, und das lästige Umschwenken der 
Kolben unnötig. Wenn sich die weißen Schwefelsäuredämpfe zu entwickeln beginnen, kann man wieder 
mit starker Flamme erhitzen. Nachdem die Flüssigkeit farblos resp. weiß geworden ist, schwenkt man 
die Kolben einige Male um und läßt noch 10 Minuten lang sieden, worauf die Zersetzung beendet ist. 
Destilliert wurde nach Zusatz von 75 cbcm Natronlauge vom spez. Gewicht 1,374, die vorher in einem 
Mischzylinder mit 8 cbcm Schwefelkaliumlösung (1 : 10) gemischt war^ev. auch unter Zugabe von einigen 
Zinkstückchen, um zu starkes Stoßen zu vermeiden. Durch mehrere Parallelanalysen wurde ausgemacht, daß 
eine Fehlerquelle durch diesen Zinkzusatz nicht bedingt ist. Als Vorlage dienten 10, oder, wenn eine 
größere Menge Stickstoff zu erwarten war, 20 cbcm Schwefelsäure. Die durch das übergehende Am 
moniak nicht neutralisierte Schwefelsäure wurde durch Natronlauge gemessen. Als Indikator dienten
	        
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