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aus der die hohe Bevölkerungsdichte der Insel (über
400 auf 1 qkm) einigermassen erklärlich wird:
1828 : 104 Badegäste ohne die Passanten.
1838 : 1033
1858 : 2218
1868 : 3412
1880: 4 000
1890 : 12 732
1897 : 17 023
1901 : 22 237
Uebrigens ist auch der ganze Schiffsverkehr
der friesischen Inseln nicht gering. Er ist grösser,
als der des Eidergebietes mit dem der Aussenküste
von Hannover und Oldenburg zusammengenommen. 1 )
Dem Fremdenverkehr verdanken auch eine
grosse Anzahl Orte an der Ostseekiiste ein Aufblühen.
War am Ende des 18. Jahrhunderts Kolberg noch
das einzige Seebad an der hinterpommerschen Küste,
so gibt es ihrer heute dort mindestens schon zehn.
Das Anwachsen Kolbergs von 1871 — 1895 von
13 000 auf 18 600 Einwohner ist neben dem See
verkehr allein dem gesteigerten Besuch der Bade
gäste (jährlich etwa 8000) zuzuschreiben. Die grosse
Zahl der Seebäder muss darauf zurückgeführt
werden, dass es heute nicht mehr allein ein Vor
recht der vermögenden Klasse ist, ins Seebad zu
reisen, einem Erholungsbedürfnisse folgend, ver
schafft sich auch der Mittelstand heute immer mehr
die Annehmlichkeit eines Aufenthaltes an der See.
Durch den Bäderbesuch der Berliner ist der Verkehr
in den südöstlichen Küstenorten der Insel Rügen
besonders lebhaft. Für Cranz am Südende der
Kurischen Nehrung zählt die Statistik für eines der
letzten Jahre sogar 12 000 Badegäste.
') Vgl. Langhans in Pet. Mitt. 1900, S. 113.