kleinern Siedelungen. Zwar gibt es hier eine viel
grössere Zahl Segelschiffe, 1 ) docli ist wegen der
geringen Gliederung der Nordseeküste im einzelnen
und weil das Wattenmeer der kleinen Segelschiffahrt,
die ja für die ländlichen Siedelungen vorzugsweise
inbetracht kommt, so grosse Hindernisse in den
Weg legt, die Abhängigkeit des Verkehrs von den
Windverhältnissen eine verhältnismässig geringere,
und der Einfluss des Seglerverkehrs auf die Volks
verdichtung kann sich nur an bestimmten Stellen
geltend machen.
Nutzt so einerseits das Ostseegebiet die Wind
verhältnisse besser zum Kleinverkehr, so bedient
es sich auch zum andern der Wirkung des Windes
mehr als Energiequelle zum Betrieb von Wind
motoren, ein Faktor, der für das wirtschaftliche
Leben der Siedelungen bedeutsam ist. 2 ) Vorteilhaft
kommt an der Ostsee der Umstand zur Geltung,
dass diese Motore auf den diluvialen Höhen eine
ausgezeichnete exponierte Lage haben, wo der Wind,
durch nichts gehemmt, eine wirksame Kraft abgibt,
die um so wertvoller ist, als an der Küste längere
Windstillen nicht Vorkommen.
Mit den hier aufgeführten Wirkungen des
Windes auf die Siedelungen sind aber keineswegs
die Einflüsse der bewegten Luft erschöpft. Hierher
gehören vor allem noch die Wirkungen der Brandung;
doch soll ihr Einfluss in Verbindung mit dem der
Gezeiten und der Küstenströmung Gegenstand einer
besonderen Betrachtung sein.
4. Wirkungen des bewegten Meerwassers.
Die Einflüsse der bewegten See auf die Siede
lungen stellen sich durchaus nicht als solche dar,
') ln der Nordsee gab es 1904 21G4 Segelsch. m. 56300 R.-T.
,, „ Ostsee ,, ,, 1904 370 ,, ,, 1900 ,,
'-) Vgl. Krümmel in Pot. Mitt. 1903.