) Vgl. Lehmann: S. 873.
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nicht eben langsam von statten geht, mag die Tat
sache lehren, dass der Dolgensee in Hinterpommern
von 1840—-84 in seiner Länge von 900 m auf
4 -500 m zurückgedrängt worden ist. 1 )
Die Wanderdünen auf den Inseln der Nordsee
sind kaum von Bedeutung für die Siedelungen,
wenigstens steht ihr schädlicher Einfluss in keinem
Verhältnis zu manchen des Ostseegebietes.
Wie man hieraus schon ersehen kann, harren
an unserer deutschen Küste noch eine Anzahl Dünen
der Befestigung; ihre Zahl nimmt aber immer mehr
ab, denn man arbeitet ihnen heute mit aller Macht
entgegen und sucht sie auf jede Weise zu dämpfen.
Auch bezüglich des Verkehrs übt der Wind
grossem Einfluss auf die Siedelungen des Ostsee
küstenstreifens aus. Infolge ihres Charakters als
Binnenmeer ist die Ostsee mehr der Schauplatz des
Klein- und Küstenverkehrs, in dem die Segler von
grosser Wichtigkeit sind. Wenn auch Dampfer im
Verkehr der grossem Städte untereinander die
Hauptrolle spielen, so ist doch auch der Segler
verkehr dieser Orte nicht gering anzuschlagen.
Namentlich kommt derselbe zur Geltung bei dem
Austausch der Beziehungen kleinerer Siedelungen
untereinander. Dampfer können hier manchmal gar
nicht inbetracht kommen, weil die Tiefenverhältnisse
des Wassers dies nicht gestatten, oder bei fehlen
dem Kapital Dampferverkehr gar nicht denkbar ist.
Behindert wird die Segelschiffahrt aber durch
periodisch wehende auflandige Winde, die ausser
für Handel und Verkehr auch den Fischereisiede
lungen von Nachteil sind, insofern ein Auslaufen
zum Fischfang dadurch sehr beeinträchtigt wird.
Im Gegensatz zur Ostsee tritt der Seglerverkehr
an der Nordsee an Bedeutung verhältnismässig
zurück, wenigstens in seiner Wichtigkeit für die