Full text: Die deutsche Küste als Siedelungsgebiet

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der See in Berührung zu bringen. Aber es zeigt 
sich doch, dass auch bei gleich langen Küsten 
teilen der gegliederte Abschnitt dem ungegliederten 
gegenüber im Vorteil ist. 
Wo es an der Küste überhaupt Abwechslung 
gibt, wo sich Land und Meer durchdringen, da finden 
wir eine grössere Lebensäusserung der menschlichen 
Besiedelung. Treten auch Fälle ein, wo der Ein 
fluss der Gliederung auf die Besiedelung sich nicht 
nachweisen lässt, so ist deren Zahl im Verhältnis 
zu denen, wo die Küstenentwicklung einen unab 
weisbaren Einfluss ausübt, äusserst gering, und es 
bleibt jedenfalls die Tatsache bestehen, dass die 
Küstengliederung von grundlegender Bedeutung 
für die ganze Besiedelung unseres Gebietes ist. 
Anderseits aber darf auch nicht ausser Acht gelassen 
werden, dass ungegliederte Küstenstriche städtische 
Siedelungen besitzen können, wie die Küste Hinter 
pommerns in Stolpmünde und Kolberg aufweist. 
2. Wirkungen der Bodenbeschaffenheit. 
Wenn auch weniger für die Entwicklung eines 
Ortes, so doch jedenfalls für die erste Anlage des 
selben, spielt der Baugrund eine grosse Rolle, und 
unter den Ansprüchen, die der Mensch an den 
Boden überhaupt stellt, ist die Forderung, einen 
festen und trockenen Baugrund zu haben, die erste 
und wichtigste, und wenn wir im vorigen Abschnitt 
sahen, dass die Küstengliederung bei der Verteilung 
der Bevölkerung so mächtig wirkt, so war an den 
Stellen, wo sich eine grössere Volksdichte zeigte, 
zur selben Zeit die Bedingung des guten Baugrundes 
erfüllt. 
Unser Küstengebiet wird vorzugsweise von 
Alluvium und glazialer Geschiebeformation oder 
Diluvium gebildet. Neben diesen beiden treten 
fleckweise ältere Landbildungen auf; doch sind
	        
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