Full text: Die deutsche Küste als Siedelungsgebiet

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geophysische Eigenschaft, die für die ganzen 
Besiedelungsverhältnisse von grosser Wichtig 
keit ist. 
An der Hand der verschiedenen Küstenabschnitte 
wollen wir nun untersuchen, inwieweit die Gliederung 
für die Besiedelung von Bedeutung ist. 
Die Nordsee dringt auf ihrer Südgrenze an 
drei Stellen tief ins Land ein. Diese Einschnitte 
zeichnen sich aus durch hohe Volksdichte sowohl 
als auch durch hohe Siedelungsdichte. Miteinander 
gemein haben sie auch, dass an jedem derselben 
eine Stadt liegt, welche alle andern Siedelungen an 
Grösse bedeutend überragt, und zwar liegt diese 
Stadt im innersten Winkel des Meeresarmes, wie 
Bremen und Hamburg deutlich zeigen. Emden, als 
die grösste Stadt der untern Ems, rückt zwar etwas 
näher an die offene See heran, doch ist die Meer 
busenspitzstadt auch hier vorhanden, nämlich in der 
etwas kleineren Stadt Leer. Welche Wichtigkeit 
die Gliederung für die Besiedelung hat, geht daraus 
schon hervor, dass die Zahl der beispielsweise an 
der untern Elbe wohnenden Menschen mehr denn 
vier mal so gross ist, als die Zahl derer, die von 
der Elbmündung an bis zur dänischen Grenze die 
Küste besiedeln. 
Aehnlich dieser Wirkung der Küstenentwicklung 
in dem Unterlauf der Nordseeflüsse ist der Einfluss 
derselben an den Förden der Ostsee. So beträgt 
an der Hadersiebener Förde allein die Volksdichte 
113 auf 1 qkm. Dieser steht eine durchschnittliche 
Dichte des ganzen Kreisstreifens, der noch ein 
gutes Stück der ungegliederten Aussenküste mit 
umfasst, mit 49 auf 1 qkm gegenüber. Man könnte 
nun die hohe Volksdichte lediglich auf die Einwirkung 
der Stadt Hadersleben zurückführen. Aber auch 
wenn wir diese Stadt in Abzug bringen, so bleibt 
die Dichteziffer an der Förde mit 36 auf 1 qkm 
doch noch weit über der des ganzen Kreises mit
	        
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