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Von der Elbmündung bis zur dänischen Grenze
wird die Bevölkerung immer lockerer. Wohnen im
Küstenstreifen des Kreises Pinneberg noch 128
Menschen auf 1 qkm, so ist diese Zahl im Kreise
Husum (ungefähr in der Mitte der Provinz Schleswig-
Holstein) schon auf 44 gesunken und erreicht an
der dänischen Grenze, im Kreise Hadersleben, die
geringste Dichte, 6 Menschen auf 1 qkm, eine Zahl,
die das niedrigste Mass der Volksdichte an der
ganzen deutschen Küste ausdrückt und der eine
Maximaldichte mit 2589 auf 1 qkm im hamburgi-
schen Staat gegenübersteht. An der Ostküste von
Schleswig-Holstein findet sich, von der dänischen
Grenze beginnend und nach Süden fortschreitend,
ein beständiger Wechsel zwischen höherer und nie
derer Volksdichte. Es sind wieder die Einschnitte,
die Förden, welche die dichteste Besiedelung zeigen,
und so gibt es, gemäss dem Auftreten von Ein
schnitten des Meeres, einen fortwährenden Wechsel
zwischen höherer und geringerer Volksdichte an der
ganzen Ostsee. Auffallend ist, dass die Dichte der
Bevölkerung an der Ostsee von W nach O nicht
abnimmt, wie man bei dem nach Osten immer
schmäler werdenden Hinterland wohl vermuten
könnte, die Dichte der Küstenbevölkerung steigt
vielmehr von Wnach O, wenigstens ander preussischen
Küste. Halten sich Schleswig-Holstein und Pommern
mit 148 bezw. 147 auf 1 qkm die Wage, so hat in
Westpreussen schon eine Verdichtung auf 332 und in
Ostpreussen sogar auf 347 statt.
Da die Städte es sind, die mit ihrer grossen
Einwohnerzahl die Volksdichte so hoch hinaufsetzen,
so muss dort, wo dieselben fehlen, die Bevölkerungs
dichte mit einem Schlage tief herabgedrückt werden,
also zunächst auf den kleinen Inseln der Nordsee.
Und tatsächlich zeigt sich hier eine sehr geringe
Dichteziffer; es wohnen auf diesen Inseln, mit Aus
nahme von Helgoland, durchschnittlich nur 27