Full text: Ostdeutsche Stadtlagen

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der Nähe eine Stadt, so zieht sie aus dem lebhaften Verkehr 
der Wallfahrer ihre Vorteile. Eine vielbesuchte Wallfahrts 
kapelle steht auf einem Hügel, der sich dicht bei der schle 
sischen Stadt Wartha erhebt. Am Abhange des als Ziel vieler 
Wallfahrer bekannten Annaberges im Kreise Gross-Strehlitz 
liegt die Stadt Leschnitz. 
Eigentümlich ist die Lage der posenschen Stadt Exin 
(Kr. Schubin): sie liegt auf einem Berge, um eine Wallfahrts 
kirche herum aufgebaut. Sonst findet sich diese Lage, die für 
den Verkehr Unbequemlichkeiten im Gefolge hat, in unserem 
Gebiete nicht wieder. 
G. Abschnitt. 
Die geologische Beschaffenheit des Untergrundes 
und ihr Einfluss. 
a) Mineralschätze. 
I. Steinkohlen und Erze. 
Die Städte des oberschlesischen Industriebezirkes. 
Das grösste Steinkohlenrevier Ostdeutschlands und zugleich 
das zweit wichtigste des Deutschen Reiches befindet sich im 
äussersten Südosten der Provinz Schlesien. Im ganzen kommt 
ein Gebiet von 5600 qkm 1 ) in Betracht, dessen Boden Stein 
kohlen birgt; davon entfallen auf Russland 600, auf Österreich 
1000, auf Preussen 4000 qkm. Aber nicht nur räumlich der 
grösste Teil des Steinkohlengebirges gehört zu Preussen, sondern 
auch gerade die wertvollsten und der Erschliessung am leich 
testen zugänglichen Glieder der Schichtenfolge, die sogenannten 
Sattelflöze, liegen fast ganz auf preussischem Gebiet. Der Zug 
der Sattelflöze 2 ) erstreckt sich von Zabrze aus 7—12 km breit 
etwa 30 km weit nach Osten. Da hier in geringer Tiefe sich 
besonders ergiebige Elöze von grosser Mächtigkeit finden, ist 
dieser Teil Oberschlesiens der Hauptsitz der bergmännischen 
Tätigkeit geworden. Das eben macht den Vorzug des ober 
schlesischen Bergreviers vor anderen aus, dass mächtige Flöze 
in geringer Tiefe lagern. Dadurch vermindern sich einmal die 
‘) Partsch, Schlesien II, 1 S. 33. 
-) Ebenda S. 37.
	        
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