Full text: Ostdeutsche Stadtlagen

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liegt auf dem Dreieck, das vom See und der ihn hier verlassen 
den Welna gebildet wird. Gegenüber der Stadt mündet die 
Kleine Welna, in sumpfigem Tal von Norden kommend, in die 
Welna ein, nur eine enge Passage zwischen sich und dem Ufer 
des Sees freilassend, die von der Strasse nach Wongrowitz 
benutzt wird. Die Bahnlinie nach Thorn, die sich hier von der 
Posen—Schneidemüliler Strecke abzweigt, ist genötigt, weit nach 
Norden auszubiegen, um das breite Tal zu vermeiden. 
Schliesslich sind noch zwei ganz kleine Städte zu nennen, 
und zwar das am Südende einer die Gruppe des Köbnitzer 
Grossdorfer und Kopnitzer Sees fortsetzenden feuchten Niederung 
gelegene Kopnitz (Kr. Bomst) mit 821 Einwohnern im Jahre 
1900 gegen 912 1890 und Schlawa (Kr. Meseritz), dessen Volks 
zahl im gleichen Zeiti’aum von 827 auf 732 zurückging. West 
lich von Schlawa liegt der Sclilawaer See, im SW beginnt die 
Karolather Heide, ein ausgedehnter Forst, der die Verkehrs 
wege nicht anzulocken vermag. 
d) In Brandenburg. 
Beeskow liegt am Ende der seeartigen Erweiterung der 
Spree, die — 7 km lang — sich im N an den Schwielugsee 
anschliesst. Die Strasse von Frankfurt a. O. nach Lübben über 
schreitet hier, wo der Fluss wieder schmäler wird, die Spree. 
Der Lage von Beeskow entspricht am Südende des vom 
Schwielugsee nur durch eine schmale Landzunge getrennten 
Mochnowsees die von Lieberose (Kr. Lübben). 
Schönfliess (Kr. Königsberg) und Bahn bilden ein ent 
sprechendes Paar, auch sie bezeichnen das Nord- und Südende 
einer Seengruppe. 
Die drei Städte Berlinchen (Kr. Soldin), Sternberg und 
Drossen weisen dieselben Lagemerkmale auf wie die bisher 
besprochenen Orte. 
Wir sehen also, dass sehr häufig am Ende eines Sees eine 
städtische Ansiedelung entstanden ist, da diese Lage günstige 
Verkehrsbedingungen mit sich bringt. Bei kleineren Seen und 
Teichen finden sich Städte auch am Rande; denn bei geringer 
Ausdehnung bedeutet es kaum einen Umweg, wenn die Strasse 
statt auf die Spitze des Sees zu zielen, um ihn zu umgehen, 
die am Rande gelegene Siedelung aufsucht. Doch finden wir
	        
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