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Auf der Landzunge zwischen der Weichsel und dem hier
in sie einmtindenden Schwarzwasser f erbaute Herzog Swauto-
polk von Ostpommern 1244 oder 45 eine Burg, so hoch gelegen,
dass sie auch heim höchsten Wasserstande trocken blieb. An
derselben Stelle erhob sich später die Burg des Deutschen
Ordens, die 1338 erbaut wurde, nachdem Swantopolks Anlage
1309 vom Orden erobert und zerstört worden war. Als eine
Feuersbrunst die auf der Höhe liegende Stadt fast völlig ver
nichtet hatte, veranlasste der Orden zwischen 1338 und 1375 *)
ihre Verlegung auf die Landzunge im Weichseltale.
Wenn die neue Lage der Stadt auch infolge der grösseren
Nähe der Wasserstrassen für die Entwickelung des Handels
günstiger war, so zeigte sich doch bald ein grosser Nachteil
in den Jahr für Jahr wiederkehrenden Überschwemmungen,
denen die zwischen den beiden Flüssen niedrig gelegene Stadt
ausgesetzt war. So entschloss man sich denn — allerdings
ei’st nach sehr langer Zeit, — die Stadt von dieser gefähr
lichen und ungünstigen Stelle weg nach den sicheren Höhen
am linken Schwarzwasserufer zu verlegen; 1885 begann man
damit.
Verfolgen wir die Läufe der Flüsse in unserem Gebiete,
so sehen wir, dass im Flachlande die Stelle des Zusammen
treffens zweier Flüsse meist ohne städtische Ansiedelung
geblieben ist; häutig liegen Städte in einiger Entfernung vom
Vereinigungspunkte, in dieser Lage befähigt, den Vorteil, den
das Zusammentreffen von mehreren Wasserstrassen für den
Verkehr bietet, auszunutzen, ohne die Nachteile mit in den
Kauf nehmen zu müssen. Nur wenige Städte machen eine
Ausnahme von dieser Regel. Wir beginnen mit dem Strom
gebiet der Oder.
An der Mündung der Oppa, der Olsa und der Zinna
finden sich keine städtischen Ansiedelungen. Ko sei liegt
einige Kilometer unterhalb der Mündung der Klodnitz. Direkt
an der Mündung der Hotzenplotz liegt das Städtchen Krappitz,
aber so hoch Uber dem Wasserspiegel, dass es von Über
schwemmungen nicht bedroht wird. An der Mündung der
Malapane liegt keine Stadt, die vielen Veränderungen des
Stöber kurz vor seiner Mündung lassen diesen Punkt eben
') Kötz, Teil I, S. 5.