Wasser, so mündet hier in der Nähe der Stadt die Montau in
die Weichsel, aber der Platz zwischen beiden Flüssen ist für
eine Stadtanlage unbrauchbar, da er zu niedrig gelegen ist-
Daher hat man die Stadt vor Hochwasser geschützt auf dem
hohen linken Ufer angelegt.
Marienburg. Hier treten zum letzten Male vom rechten
Ufer her Hügel bis dicht an den Lauf der Nogat heran, weiter
unterhalb fliesst sie mit geringem Gefälle durch ebenes Land
und neigt zu Veränderungen des Laufes, wie die vielen, zum
Teil jetzt trocken liegenden Flussarme zeigen, z. B. die „alte
Nogat“, die sich östlich von Sandhof vom heutigen Flusslauf
abzweigt, und die Ausbrüche von 1472 und 1713 östlich von Halb
stadt. (Vergl. Karte des Deutschen Reiches, Blatt 100.) Mit
wie scharfem Blick die Ritter des Deutschen Ordens diesen
Platz als günstig für die Anlage einer die Strassen beherr
schenden Burg erkannt haben, zeigt auch der Umstand, dass
man die Bahnlinie von Schneidemühl nach Königsberg gerade
hier Uber den Fluss geführt hat, weil eben dieser Punkt auf
eine grosse Strecke der einzige zum Übergang geeignete ist.
An der Weichsel entspricht der Lage von Marienburg genau
die von Dirschau: ganz dieselben Bedingungen sind hier wie
dort für die Anlage der Stadt massgebend gewesen. Daher
strahlen auch hierher von allen Seiten die Strassen und Bahnen
zusammen, um auf zwei gewaltigen Brücken die Weichsel zu
überschreiten.
Die übrigen Weichselstädte sind in anderem Zusammen
hänge behandelt.
Nebenflüsse der Weichsel.
Brahe: Einer von den zahlreichen Übergangspunkten an
der Brahe ist Krone (Kr. Bromberg), das sich aber, da der
Fluss dem Verkehr nirgends ernstliche Hindernisse in den Weg
legt, vor den anderen nicht sonderlich auszeichnet. Dasselbe
gilt von Neumark und Kauernik (Kr. Löbau), am Rande des
schmalen Tales der Drewenz gelegen. Beides sind Orte von
geringer Bedeutung (1900: 3140 bezw. 850 Einwohner). Günstiger
liegt Strasburg i. Wpr.: während östlich und westlich der
Stadt Sumpfland das breite Flusstal einnimmt, ist dieses bei der
Stadt selbst schmal und wird leicht von der Strasse nach der
nahen russischen Stadt Rypin gekreuzt. Andere Strassen ver-