Full text: Ostdeutsche Stadtlagen

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und sich den Erhebungen, die auf dem rechten Ufer schon eine 
Strecke weit den Flusslauf begleitet haben, erheblich nähern. 
Mehrere Strassen vereinigen sich hier, gehen über den Fluss 
und streben dem alten Netzeübergang bei Zantocli zu. 
Obra: Kosten an der kanalisierten Obra, welche unter 
halb der Stadt bald in den schwer passierbaren, erst in den 
fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts regulierten Obra- 
bruch einti’itt. Auch südlich von Kosten befinden sich ver 
sumpfte Läufe der Obra, die jedoch schmal und leicht zu 
überschreiten sind. 
Meseritz. Der Übergang über die Obra ist hier leicht 
zu bewerkstelligen und wird von einer ganzen Anzahl von 
Strassen aufgesucht, die dem Orte als Verkehrsmittelpunkt 
einige Bedeutung verliehen haben (1905: 5800 Einwohner). 
Auch als Bahnknotenpunkt ist Meseritz bemerkenswert, da sich 
von der Strecke Frankfurt—Posen Linien nach Bentschen und 
Landsberg a. W. abzweigen. 
Schneidemühl liegt an einem Nebenfluss der Netze, 
der Küddow, die hier noch leicht überbrückt werden kann, 
während unterhalb der Stadt das Flusstal bis zu seiner Ver 
einigung mit dem Netzebruch breit ist. In letzter Zeit hat 
Schneidemühl einen raschen Aufschwung genommen, der haupt 
sächlich auf seiner Bedeutung als Verkehrsmittelpunkt beruht. 
Die Strecke Küstrin—Bromberg entsendet hier Linien nach 
Dirschau, Neustettin und Kallies, während die Strecke nach 
Rogasen östlich von Usch den alten Übergang über die Netze 
benutzt. 
2. Flussgebiet der Weichsel. 
Graudenz, am hohen rechten Ufer hart an der Weichsel 
gelegen, die hier von der Eisenbahn auf einer 1197 m langen 
Brücke überschritten wird. Eine Gründung des Deutschen 
Ordens, sank es wie seine Nachbarstädte unter der polnischen 
Herrschaft zur Bedeutungslosigkeit herab 1 ), um sich erst, als 
es preussisch geworden war, wieder zu neuer Blüte zu erheben. 
Das links der Weichsel gelegene Neuenburg erinnert in 
seiner Lage an das heutige Schwetz 2 ). Wie dort das Schwarz- 
*) Penck, Das Deutsche Reich, S. 583. 
’) Siehe S. 28 f.
	        
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