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Während ich zu meinen ersten Versuchen das Semicarb-
azon des Oxims benutzte, hat 0. Di eis 1 ) versucht, direkt
aus dem Diacetylmonosemicarbazon ein aliphatisches Oxi-
triazin zu erhalten. Es ist Di eis nicht gelungen, aus diesem
Körper durch die bekannten wasserabspaltenden Mittel einen
Ringschluß herbeizuführen. Das Diacetylmonosemicarbazon
löst sich in Natronlauge leicht auf, woraus allerdings auf die
Bildung eines Oxytriazinnatriumsalzes geschlossen werden
könnte. Beim Ansäuern fällt Diacetylsemicarbazon unver
ändert wieder aus. Es lag die Möglichkeit vor, daß der
gewünschte Ringschluß eingetreten ist, daß er aber beim
Freimachen des Stoffes aus dem Natriumsalze sich sofort
wieder aufspaltet. Deshalb wurde dieses Natriumsalz im
festen Zustande isoliert und analysiert; aber die Analyse
ergab den Gehalt einer Molekel Wasser mehr. Demnach
liegt nicht das Natriumsalz eines Dimetbyloxytriazins vor,
sondern die Diels’sche Ansicht, nach der sich das Semicar-
bazon in die Enoll'ortn umlagert, erscheint auf Grund der
Analyse gerechtfertigt.
CH S —CO CH, = COH
^
CH 3 — CN—NH—CO NH 2 CH s —CN—NH—CONH 2
Da es nicht gelang, das Dimethyloxytriazin selbst zu
erhalten, wurde versucht, Derivate von ihm aus der
Natriumsalzlösung zu gewinnen. Es wurde Diacetylmono
semicarbazon nach den bekannten Vorschriften in alkalischer
Lösung mit Essigsäureanhydrid, Acetylchlorid, sowie mit
Benzoylchlorid behandelt, ohne die Bildung solcher Derivate
herbeiführen zu können. Ebensowenig ließ sich ein Methyl-
resp. Aethylaether darstellen. Bei allen diesen Versuchen
konnte nur unverändertes Diacetylmonosemicarbazon zurück
gewonnen werden.
Es war nun von Interesse zu sehen, ob vielleicht der
einfachste 1,2-Ketonalkohol der aliphatischen Reihe, das
*) 0. Diels, Ber. 36, 347 (1902).