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befiehlt ihm nochmals, besonders an die Mrs. Fantast zu
denken, die, wie er hofft, sich ernstlich in den Pseudografen
verlieben werde. La Roch fürchtet nur, daß der Streich
entdeckt und er selbst bestraft werden könne. Doch Wildish
versichert ihm seinen Schutz. Selbst der ernste Bellamy
freut sich über den lustigen Einfall seines Freundes. Endlich
beschließen sie noch, daß La Roch den Titel ‘Graf von
Haar’ führen soll, der nun lustig singend von dannen geht.
Der erste Akt dient dazu, die Zuschauer mit den
männlichen Helden des Stückes bekannt zu machen. Die
Grundidee zu den ersten Scenen hat der Autor höchstwahr
scheinlich aus seinem Erstlingswerke ‘The Süllen Lovers’
entlehnt. Die Figuren der drei lästigen Besucher zeigen
manche Ähnlichkeit mit den ‘facheux’ der eben genannten
Komödie. Im übrigen wird im 1 Akte die künftige Hand
lung in ihren Grundzügen bereits vom Dichter angedeutet.
Akt II.
(Scene 1). Oldwit’s Haus.
In einem kurzen Selbstgespräche klagt Gertrude, daß
Lady und Mrs. Fantast sie durch steten Tadel quälen. Luce,
die Magd, tritt ein, welche schon die Manieren der Preziosen
angenommen hat und ersucht in gewählter Rede Gertrude,
zu Lady Fantast, ihrer Stiefmutter, zu kommen.
(Scene 2).
Inzwischen hat Lady Fantast ein wichtiges Gespräch
mit ihrer Tochter. Beide Preziosen drücken sich in über
aus gezierter Weise aus und die weisen Reden der jungen
Dame sind durchsetzt mit lateinischen und französischen
Fremdwörtern. Lady Fantast schmeichelt ihrer Tochter,
daß sie die beste Bildung und Erziehung besitze, worauf
diese entgegnet, daß ihr Geist und ihre Schönheit nur Erbteile
der .Mutter seien. Dann rühmt sie ihre besondere Vorliebe
für Wissenschaft und Poesie: Sie meint ‘heroic numbers
upon love and bonour are most ravissant, most surprenant;
and a tragedy is sotouchant! I die at a tragedy; I’ll swear
1 do.’ Ihre Mutter ist zwar stolz darauf, daß Mrs. Fantast
als Dichterin einen gefeierten Namen besitzt, nach ihrer