Full text: Shadwell-Studien

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aus den Stücken ihrer Vorgänger zu entlehnen. Viele 
Dichterlinge mühten sich überhaupt vergeblich, neue und 
originelle Gedanken zu fassen und suchten den fehlenden 
Witz durch frivole und indezente Späße zu ersetzen. Zum 
Glücke aber sei seit der Revolution der gesunde Menschen 
verstand wieder zur Herrschaft gelangt und zu gleicher Zeit 
habe auch der Autor seine Stellung wiedergewonnen. Er 
bittet nun die Zuschauer um Beifall für sein neues Lustspiel. 
Die Reflexionen und Anspielungen darin seien frei erfunden 
und nicht etwa auf die ehrsamen Bürger von Bury zu be 
ziehen : 
‘Our poet knows not one in all your town. 
If any has so very little wit 
To think a fop’s dress can -his person fit 
E en let him take it, and make mueh of it.' 
Akt I. 
(Scene 2). Wildish' Wohnung. 
Mr. Wildish unterhält sich beim Ankleiden mit seinem 
Kammerdiener über das Leben und Treiben in Bury. Der 
Diener preist begeistert die Vorzüge seiner Vaterstadt. Die 
Einwohner zeichnen sich nach seiner Meinung durch feine 
Erziehung und Bildung besonders aus. Als leuchtende Bei 
spiele nennt er vor allem Lady Fantast und ihre Tochter. 
Aber sein Herr hält diese Damen für affektierte und schwatz 
hafte Närrinnen. Der Gemahl der Lady P antast, Mr. Oldwit, 
sei ein altfränkischer, eitler Witzbold. Erschrocken warnt 
ihn der Diener, solche Ansichten in der Stadt zu äußern 
und fragt ihn dann nach seinem Urteile über Sir Humphry 
Noddy. Mr. Wildish erwidert, daß er ein ungeschliffener, 
geistloser Spaßvogel sei; auch Mr. Trim gebe ihm an 
Dummheit nichts nach. Trotz seiner scheinbaren Weisheit 
und seines stets höflichen Wesens könne er keinen Anspruch 
auf wahre Bildung machen. Verwundert hört der Diener 
diese Reden an. Doch sein Herr meint sogar, daß nur 
wenige Bürger in Bury ein besseres Urteil verdienen. 
(Scene 2). 
Darauf tritt Mr. Trim ins Zimmer. Mit der größten
	        
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