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begegnet als eine stehende Figur auf der Bühne jener Zeit; 1 )
der einfältige »Squire«, der englische Krautjunker, wird oft
in den Lustspielen eines Vanbrugh, Etberedge etc. verspottet.
Meindl 2 ) bemerkt: »(Er) ist eine in der ganzen Restaurations
periode äußerst beliebte Figur und in zahlreichen Dramen
vertreten. Er ist der dumme, in Oliver’s Zeit mit dem
Ritteradel ausgestattete Landedelmann, der vom Lande in
die Stadt hineinkommt, um sich zu unterhalten, aber von einigen
Gaunern tüchtig geprellt wird und dann mit leeren Taschen
und anderen bitteren Erfahrungen seinen ländlichen Wohn
sitz wieder aufsucht«. — Durch diese Figur ersetzt Shadwell
die ursprüngliche Gestalt des Ctesipho. Dieser ist in den
»Adelphen« durchaus eine Nebenperson, welche nur in we
nigen Scenen auftritt, während er in dem englischen Lust
spiel, wie erwähnt, zur Hauptperson geworden ist. Der
Dichter mußte daher neue Situationen ersinnen, um die
Gestalt seines Helden mehr in den Vordergrund zu rücken.
Er ist dabei im allgemeinen ganz selbständig verfahren und
zwar hat ihm das Leben und Treiben in Whitefriar-Alsatia
den Hintergrund sowie die Nebenpersonen für jene Scenen
geliefert. Ward 8 ) nimmt zwar an, daß der »Squire of
Alsatia« in Anlage und Auffassungder Komödie »The Ordinary«
von J. Cartwright gleiche. Aber wenn sich auch in diesem
und in anderen Lustspielen jener Zeit ähnliche Scenen
finden, so ist dennoch gewiß nicht an eine Entlehnung zu
denken. Die betreffenden Dichter haben vielmehr in diesem
Falle alle aus der gleichen, nie versiegenden Quelle, dem
Leben, geschöpft!
III. Die Nebenhandlung.
ln den »Adelphen« ist der Licbeshandel des Aeschinus
eng mit der Haupthandlung verknüpft. Aeschinus liebt ohne
Wissen seines Oheims ein armes Mädchen namens Pamphilia.
Diese glaubt, daß Aeschinus sie mit dem Zithermädchen be-
>) Cf. Erichsen p. 48.
a ) a. a. 0. p. 164.
*) vol. III, p. 459.