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qni arrive en des lieux publics ä plusieurs personnes.' 1 2 )
Gleichwohl muß man zugeben, daß in ‘Bury-Fair’ im Gegen
sätze zu den meisten Komödien der Restaura tions-Epoche
die einzelnen Scenen nicht lose aneinander gereiht, sondern
auch meist innerlich verbunden sind. — Die Einheit der
Zeit ist nur äußerlich gewahrt. Trotz der Fülle der ver
schiedenen Ereignisse ist die Dauer der Handlung auf die
kurze Frist eines Tages beschränkt. — Auch auf die Ein
heit des Ortes ist nur unvollkommen Rücksicht genommen,
denn der Schauplatz der Handlung ist teils in Oldwit’s
Hause und teils auf dem nahe gelegenen Jahrmärkte.
Diese Fehler sind gleichwohl nicht auf die Rechnung
des Autors allein zu setzen. Es sind vielmehr die allgemeinen
und charakteristischen Schwächen der Lustspiele jener Zeit
Alles in allem ist ‘Bury-Fair’ zweifellos als Shadwell’s reifstes
Werk zu bezeichnen und in ihm zeigen sich seihst leise
Anklänge an die Komödien eines Congreve und eines Wicherley,
der größten Lustspieldichter jener Zeit.
Charaktere.
Auch in ‘Bury-Fair’ sucht Shadwell durch die Art der
Namengebung die Eigenschaften der auftretenden Personen
zu charakterisieren. Bellamy (frz.) —- guter Freund; Wil-
dish = ein ungestümer Mensch; Oldwit = altfränkischer
Witzbold; Noddy = Narr, Dummkopf; Trim =■ der stets
Ordnungsmäßige, der Pedant; Mrs. Fantast = die Plian
tastin. (zum adj. fantastic).
La Roch
ist entschiedon die am besten gezeichnete komische Figur
des Stückes. Seit Moliöre ist sie häufig genug in manchen
Lustspielen bis auf den heutigen Tag 8 ) nachgeahmt worden.
La Roch ist nach Mr. Wildislü treffendem Ausspruche ‘a true
•) St. Evremond vol. III, p 279 ff. (Er ist bekannt als der erste
französische Autor, der den Namen Shakespeare erwähnt.)
2 ) Cf. Anselm Götzl’s neue musikalische Komödie ‘Zierpuppen !