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im Theater als am Hofe zu bewerben. Seinen Neidern aber
ruft er zu:
.... ‘try to write before you damn a play!’
Komposition.
Die Form und der äußere Aufbau der Komödie ist
leichter und gewandter als bei den meisten übrigen Lust
spielen des Dichters. Besonders die Dialoge sind nicht flach
und schleppend, sondern lebhaft und witzig zu nennen.
Störend jedoch wirkt auch hier die übergroße Länge des
Stückes.
Nicht nur die äußere Gestaltung, sondern auch der innere
Aufbau legt Zeugnis ab von der reifen Kunst eines er
fahrenen Theaterdichters. Das Lustspiel ist reich an wirkungs
vollen und lebendigen Situationen — kurz, an vis comica.
Die ‘humours’ zeigen eine feinere, etwas herabgemilderte Be
handlung der Ben Jonson’scben Charaktertypen. Auch
finden sich keine eingestreuten ‘plots’, welche den klaren
und übersichtlichen Gang der Handlung stören.
Die Grundlage für die Komposition bildet die Hand
lung des Lustspieles ‘Les Precieuses ridicules’. In mancher
Beziehung weicht jedoch die englische Kopie von dem fran
zösischen Originale ab. Moliöre’s Lustspiel nämlich hat einen
stark tendenziösen Charakter. Shadwell hingegen verwahrt
sich in dem Prologe ausdrücklich gegen die Vermutung, daß
er etwa mit seinem Spotte irgend welche bekannte Pre
ziosen treffen wolle. Vielmehr behandelt er das Ganze in
objektiver Weise als einen lustigen Zwischenfall, der sich
zur Jahrmarktszeit ereignet. So läßt er einen unbeteiligten
Dritten den boshaften Scherz ersinnen, um die Preziosen zu
verspotten. Zu Beginn der Komödie erhält La Hoch, der
lustige Figaro des Stückes, den Auftrag, den falschen Grafen
zu spielen. Damit ist der Gang des Stückes im Grunde
bereits vorgezeichnet. Die Zuschauer wissen schon gleich nach
den ersten Scenen, wer sich hinter der Maske des Marquis
verbirgt. Meliere seinerseits läßt klugerweise die Lösung