Full text: Shadwell-Studien

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vom Kopfe und reicht sie Mrs. Fantast hin. Voll Entzücken 
riecht diese nun das feine Parfüm, das der edle Graf ver 
wendet. Dann gibt sie die Perücke den anderen Damen, 
damit diese gleichfalls die feine ‘Bildung’ ihres Liebhabers 
bewundern. Kalt und förmlich überreicht Mr. Trim indessen 
seinem glücklichen Nebenbuhler eine schriftliche Forderung. 
Da er des Lesens unkundig ist, so gerät La Roch wieder 
in die größte Verlegenheit. Doch nicht nur Mr. Trim, 
sondern auch Sir Noddy ist von Zorn und Eifersucht gegen 
ihn erfüllt. Als dieser den Marquis erblickt, fordert er 
ihn durch Beleidigungen heraus. Aber durch eine List ge 
lingt es dem Grafen, mit heiler Haut zu entkommen: Er 
zieht kühn seinen Degen in der Erwartung, daß die übrigen 
Herren sich ins Mittel legen. In der Tat springen Wildish 
und Bellamy rechtzeitig dazwischen und trennen die Strei 
tenden. Mr. Wildish verspricht zudem La Roch, ihm auch 
bei seinem Duelle mit Mr. Trim zu helfen. Mit großem 
Lärme taumelt plötzlich der weinselige Mr. Oldwit in das 
Zimmer und bei diesem Anblicke fliehen die Damen schreck 
erfüllt von dannen. — 
Im 3. Akte verspottet der Autor vor allem die Tor 
heiten der Preziosen. Arglos gehen sie bereitwilligst in die 
ihnen gestellte Falle. Aus dieser Handlung heraus ergeben 
sich dann die komischen Folgen, welche der Dichter in dem 
folgenden, kürzeren Akte schildert. 
Akt IV. 
(Scene 1). Wildish’ Wohnung. 
Gegen Abend hat Wildish ein Gespräch mit Mr. 'Prim 
über das bevorstehende Duell. Um La Roch zu retten, ver 
sucht er, dessen Gegner einzuschüchtern. Zu diesem Zwecke 
erzählt er, daß der Marquis ein vorzüglicher Fechter sei und 
versichert ihm noch, daß er auf kein Pardon zu hoffen habe. 
Aber trotz seines albernen, pedantischen Wesens ist Mr. Trim 
ein Ehrenmann. Ruhig und entschlossen erwidert er, daß 
er zur rechten Zeit am Platze sein werde. Kurz nachdem 
Trim fort ist, kommt Sir Noddy zur Tür herein. Auch 
er hat dem Grafen, seinem Rivalen, eine Forderung
	        
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