Full text: Untersuchung über faserige Kieselsäuren und deren Verhältnis zu Opal und Quarz

228 
H. Hein, Untersuchung über faserige Kieselsäuren 
Das analoge gilt von Chalcedon. Dieser dringt in einer 
zur Hauptachse senkrechten Richtung in den Quarz ein (vergl. 
dazu Hinojosa resp. Achat von Schlottwitz). 
Es kann sich auch zuweilen, wie dies im Quarzin von 
Hinajosa beobachtet wurde, durch seitliche Abzweigung aus 
einer Quarzinfaser eine Chalcedonfaser entwickeln. Alles 
spricht dafür, daß Quarz, Quarzin und Chalcedon Modifi 
kationen desselben einachsigen Minerals sind. 
3. Für Chalcedon steht es fest, daß er sich oft sekundär 
entwickelt hat. Dafür spricht die an verschiedenen Achaten 
hervortretende Erscheinung, daß die Bänderung oft nicht den 
geringsten Einfluß auf den Verlauf und die Ausbildung der 
Fasern hat. Für Quarzin dürfte dasselbe wahrscheinlich sein. 
4. Wahrscheinlich ist, daß sich Chalcedon in vielen Fällen 
aus Opal entwickelt hat. Die Möglichkeit, daß amorphe Kiesel 
säure kristallinisch werden kann, erweisen die Versuche von 
Spezia. Außerdem findet man ziemlich alle Übergänge von 
ganz isotropem Opal bis zu reinem Chalcedon, was spezifisches 
Gewicht, Stärke der Doppelbrechung, Ausbildung der Fasern 
und Zonen anlangt. Man braucht nur an das Vorkommen 
von Island erinnern. Auch die Opale von Kosemiitz und 
Chemnitz könnten hier angeführt werden. Ebenso, ferner, 
wie nach Jimbo (11) die Hyalithe von Tateyama in der Um 
wandlung nach Chalcedon begriffene amorphe Kieselsäure sein 
dürfte, könnte wohl auch der von Mallard, Slavik u. a. be 
schriebene Lüssatit nur in Umwandlung nach Quarzin be 
griffene Opalmasse sein. Das würde zugleich die großen 
Differenzen, die sich in den Bestimmungen der verschiedenen 
Forscher finden, hinreichend erklären. Man vergleiche auch 
Kalkowsky (12), der ebenfalls annimmt, daß Chalcedon und 
Quarz sich aus Opal entwickeln können. 
5. Die Tendenz der Entwicklung scheint dahin zu gehen, 
daß sich aus dem Opal ein feinkörniges oder feinfaseriges 
Produkt bald als Chalcedon, bald als Quarzin bildet und aus 
diesem wieder Quarz hervorgeht. Spezia (37) erhielt aus 
Holzopal ein Aggregat von Quarzkörnern, aus einer Quarz 
schmelze Fasermasse neben Quarz. — Die am meisten vor 
geschrittene Modifikation liegt jeweils zentral, z. B. im Kascho- 
long von Island innen Quarz, da herum Chalcedon, außen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.