216 H. Hein, Untersuchung über faserige Kieselsäuren
masse, besser am Rande, bilden sich feine Chalcedon-
büschel aus, deren Fäserchen zum Teil kaum noch Abweichung
von der genau radialen Richtung zeigen. An anderer Stelle
zeigt die Chalcedonzone, die fast dasselbe Aussehen hat, wie
die eben erwähnten Chalcedonbüschel, kleine dreieckige Zwickel
von Quarz in, wie sie im Chalcedon von Hüttenberg Vor
kommen. Weiter nach außen kommt es sogar zur Bildung
einer schmalen aus solchen Quarzinteilchen bestehenden Zone.
Darauf setzt sich die Chalcedonbildung in derselben Weise
fort. Die erste Chalcedonzone zeigt im polarisierten Licht
zonare Änderungen der Helligkeit, gerade als wenn sie von
einigen Pigmentzonen durchzogen sei. Pigment ist jedoch
nicht vorhanden, lediglich eine Änderung der Stärke der
Doppelbrechung, vielleicht durch Drillung bewirkt. Da wo
sich die Segmente der Chalcedonbüschel aus dem feinkörnigen
Aggregat entwickeln, geschieht es ohne scharfen Übergang,
man kann nicht sagen, daß diese oder jene Stelle für den
Ansatz der Chalcedonbüschel bevorzugt gewesen wäre.
Das Kieler Mineralogische Museum besitzt eine Suite
von Chalcedon, die Prof. Behn auf der Reise der dänischen
Fregatte Galathea (1845—47) auf den Kerguelen gesammelt
hat. Da dies Vorkommen noch nicht untersucht ist, sei es
zugleich seinem Aussehen nach kurz beschrieben. Die Stücke
sind teils Mandeln, teils Zapfen. Von den beiden Zapfen
sieht der eine, ein kurzzylindrisches Stück, mit 8 cm Durch
messer, einem Baumstumpf ähnlich. Die obere Fläche ist
eben, ebenso die untere Fläche, an der es abgespalten ist.
Der andere Zapfen hat gleichfalls eine ebene Fläche auf einem
etwas verdickten rundlichen Kopf, um den sich eine weiße
Verwitterungszone herumzieht. Das Stück macht den Ein
druck, .als sei es zu seinem größten Teil im Gebirge ein
gewachsen gewesen, habe aber bis an die Verwitterungszone
aus demselben herausgeragt. Die Masse dieses Zapfens er
scheint dicht mit klareren Stellen am Rande. Zur mikro
skopischen Untersuchung wurde von einem Teil des Randes
aus ein Querschnitt bis ungefähr in die Mitte des Zapfens
geführt. In dem dem Außenrand anliegenden Teil des Schliffes
ist die Doppelbrechung am stärksten mit radial gerichteter
kleinster optischer Elastizitätsachse. Am äußersten Rande