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H. Hein, Untersuchung über faserige Kieselsäuren
Licht ein sehr schönes einachsiges Bild. Auch fast
senkrecht getroffene Körner von ausgesprochen fiederigem
Charakter gehen schöne einachsige positive Erscheinungen.
No. 2 und 3, zusammengehörige Schliffe aus der Heidel
berger Sammlung, zeigen nur feinfaserige Chalcedonbündel
resp. die den senkrecht zur Faserrichtung getroffenen Bündeln
eigentümliche Aggregatpolarisation mit beim Drehen des Prä
parates wandernden Farben.
No. 4 von Trestyan, gleichfalls aus der Heidelberger
Sammlung stammend, zeigt ebenfalls sehr feinfaserige Clial-
c e d o n bixndel um ein nicht mehr vorhandenes Zentrum gruppiert.
Ein Stück der Kieler Sammlung „Quarz von Chalcedon
überzogen“ aus Hinojosa de Cordova in Andalusien
zeigt lang entwickelten, grobstengeligen, grauen bis bräun
lichen, halbklaren Quarz mit scharfen oder gerundeten End
flächen. Die Endflächen des Quarzes tragen einen ca. 1 cm
dicken Überzug von dichter, weißbläulicher Masse mit groß
nierenförmiger, glatter Außenfläche, die schalige Absonderung
zeigt. Diese Schicht enthält sehr dichte gedrängte, äußerst
feine Zonen von abwechselnd trüberer und weniger trüber
Masse in großer Zahl. Die Schicht ist so fest mit dem Quarz
verwachsen, daß auch beim Zerschlagen keine Trennung erfolgt.
Zunächst erweist sich der Quarz, der in der Diagonal
stellung optisch einheitlich erscheint, nahe der Auslöschungs
lage als inhomogen, indem er aus größeren und kleineren
nach der Hauptachse gestreckten nicht parallel liegenden
Körnern aufgebaut ist und ein nahezu parallel-stengeliges
Aggregat bildet. Jeder Stengel läuft nach außen in die Spitze
der scheinbaren Pyramide aus, die aber nicht ganzrandig,
sondern ausgefasert erscheinen und deren Rand aus einer Zone
feinster Fasern besteht, die gegen die Pyramidenflächen so
orientiert sind, daß ihre kleinste optische Elastizitätsachse
senkrecht zu diesen steht. Bringt man daher nach Einschal
tung des Gipsblättchens einen Quarzstengel in die Auslöschungs
lage, so daß seine Hauptachse von vorn nach hinten verläuft,
so erscheint die rechte Seite der Pyramidenspitze blau, die
linke gelb gesäumt; jeder Quarzstengel ist also an seiner Spitze
zunächst von einer schmalen Quarzinzone umsäumt. Auf
diese folgt, scharf abgesetzt, eine schmale Zone von fein