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H. Hein, Untersuchung über faserige Kieselsäuren
dieser Tatsache Ausdruck geben, indem man sagt, daß Misch
ungen von Chalcedon, Quarzin und Lutecin Vorlagen, aber
auch indem man sagt, daß Chalcedon, Quarzin und Lucetit
identisch sind und daß es nur ein faseriges Siliciumdioxyd
gibt, dessen Faserrichtung eine in verschiedenen Fällen ver
schiedene ist.“
4. Opal kann in Quarz übergehen (Spezia),
5. Opal kann in Chalcedon übergehen (Jimbo).
6. In manchen Fällen möchte man Andeutungen dafür
finden, daß Opal in Chalcedon, Chalcedon in Quarz übergehen
kann (Kalkowsky).
Man vergleiche mit diesem das, was am Schluß als
Resultat der vorliegenden Untersuchung angeführt ist.
Wenn wir durch unsere Beobachtungen auch zu der
gleichen Ansicht gekommen sind, daß Chalcedon und Quarzin
identisch sind, so wollen wir doch vorläufig beide, die sich
durch den optischen Charakter in bezug auf die Faserrichtung
unterscheiden, doch auseinanderhalten und im folgenden unter
Chalcedon nach der Faserrichtung negative, unter Quarzin
nach der Faserrichtung positive faserige Kieselsäure ver
stehen.
Die Untersuchungen im konvergenten Licht wurden mit
der von Becke verbesserten KLEiN’schen Lupe ausgeführt,
ohne welche, bei der Feinheit der zu untersuchenden Objekte,
eine Untersuchung überhaupt ausgeschlossen gewesen wäre.
Im nachstehenden werden zuerst die Vorkommen von
Opal und Chalcedon beschrieben werden, in denen nach
G. Rose (25) Tridymit Vorkommen soll: Es sind dies Opal
von Zimapan in Mexiko, Chalcedon von Hüttenberg in Kärnten,
Opal von Kosemütz in Schlesien und Chalcedon von Island.
Darauf folgt die Beschreibung von möglichst verschieden
artigen anderen Chalcedonvorkommen.
Das angebliche Vorkommen von Tridymit in Opal
und Chalcedon.
Unter den Schliffen, auf die sich vorliegende Untersuchung
erstreckte, befanden sich einige von Opalen, die G. Rose im
Jahre 1869 untersucht hatte (27) und in denen er Tridymit
entdeckt haben wollte. Er schreibt: