Full text: Zur Kenntnis der ungesättigten Ketone

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und des Acetons veranlassten sodann Claisen 1 ), auch die 
Einwirkung von Aldehyden und Ketonen näher zu untersuchen 
und festzustellen, ob und in welcher Weise sich diese unter 
einander zu „gemischten“ Kondensationsprodukten verbinden. 
Bei einem Gemenge von Aldehyd und Aceton könnte ent 
weder der Aldehydrest in das Aceton eintreten und also ein 
Äthylidenaceton, das niedere Homologe des Mesityloxyds ge 
bildet werden: 
CH 3 . CHO -f CH 3 . CO . CH 3 CH:>. CH = CH . CO . CH 3 + H 2 0. 
oder der Acetonrest greift in das Aldehyd ein und es entsteht 
ein Isopropylidenaldehyd, das nächst höhere Homologe des 
Crotonaldehyds 
CH 3 ch 3 
>CO + CH 3 .CHO >C — CH — CHO 4 H*0. 
CH. CHs 
Einfacher liegt die Kondensation für ein Gemisch von 
Aceton und Benzaldehyd, insofern hier nur der Benzalrest in 
das Aceton, nicht aber der Acetonrest in das Bittermandelöl 
eintreten kann. 
Von solchen Gesichtspunkten ausgehend, Hessen Claisen 
und Claparede * 2 ) Benzaldehyd auf einige Ketone (und Keton 
säuren) bei Gegenwart von HCl einwirken und fanden bei der 
Untersuchung der resultierenden Produkte, dass Aceton sich mit 
Benzaldehyd je nach den Versuchsbedingungen zu Mono- oder 
Dibenzalaceton 
CO< 
CH = CH . GH, 
CH 3 
und 
CO< 
CH = CH . GH, 
CH = CH . GH, 
verbindet. 
Von ersterem wurde gezeigt, dass es identisch ist mit 
dem von Engler und Leist 3 ) auf anderem Wege dargestellten 
Zimmtsäuremethylketon. 
>) Liebigs Annalen 180, 1, Berichte d. D. chem. Gesellsch. 15, 576. 
2 ) Ber. d. D. chem. Gesellsch. 14; 349, 2460, 2472. 
3 ) Ber. d. D. chem. Gesellsch. 6, 255.
	        
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