Full text: Zur Kenntnis der ungesättigten Ketone

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Ebenso leicht gelingt die successive Einführung -zweier 
verschiedener Aldehydreste in das Aceton, also die Darstellung 
gemischter Derivate von der Formel 
CH =- CH . R 
CO< 
CH = CH . R, 
worin R nicht gleich Ri ist. 
Von grossem Wert ist die Kondensation mit Natronlauge 
namentlich für die Darstellung der Furfurolacetonkondensations- 
produkte, die sich wegen der Unbeständigkeit des Furfurols 
gegen Mineralsäure nicht durch Einwirkung von Salzsäure auf 
das Gemisch gewinnen lassen, 
Schon von Baeyer 1 ) liess auf ein Gemenge von Bitter 
mandelöl und Aceton wasserentziehende Mittel, wie Salzsäure, 
Schwefelsäure oder Kali einwiiken. Er beobachtete, dass die 
Kondensation ausserordentlich schnell verlief und schon nach 
Verlauf einiger Minuten die ganze Masse verharzte. Es resul 
tierte schliesslich ein öliger, unzersetzt siedender, kumarinartig 
riechender Körper, den er, ohne ihn übrigens näher zu unter 
suchen, eben auf Grund seiner Entstehung als das Methylketon 
der Zimmtsäure ansprach. 
Später zeigten Claisen und Claparede * 2 ), dass durch 
längeres Erhitzen des erwähnten Gemisches mit Essigsäure 
anhydrid und etwas Chlorzink ein bei 260° bis 262° siedender 
Körper erhalten wird, der die Formel und die Eigenschaften des 
inzwischen von En gl er und Leist 3 ) auf anderem Wege dar 
gestellten Cinnamylmethylketons (Acetocinnamons) besitzt. 
Viel bequemer stellte sodann Claisen und Pon der 4 ) 
diesen Körper durch Einwirkung sehr verdünnter Natronlauge 
auf eine wässerige Lösung von Benzaldehyd und Aceton her, 
Sie liessen 20 Gewichtsteile Benzaldehyd und 40 Teile Aceton 
mit 1800 Teilen Wasser, dem 20 Teile 10% Natronlauge zu 
gesetzt waren, 3—4 Tage gut durchschütteln. 
0 Ber. d. D. chem. Gesellsch. 14, 2460. 
2 ) , . , „ . 14,2461. 
8 ) . . „ „ . 6, 254. 
4 ) Liebigs Ann. 223, 144.
	        
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