Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausgangs (Vok. oder Kons. +) stimmtonloses s + er

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afz. fastrer = *färsüräre stopfen zurückgeht. II 581 s. v. und 
III wollten fatras, umgestellt aus fartas, von *färtäceüs v. färtüs 
v. tärcire stopfen herleiten ; indessen sprechen gegen diese abltg. 
die afz. Schreibung fastras und die verwandten afz. Wörter 
fastroulle und fastrasie (VII, Vlla). Zuerst belegt im 16. jh. bei 
Oudin »Dict.«. Vgl. IV 3637 u. 3639. — Bdtg.: tändeln. — 
(285) 764) nfz. fécer (VIII), fachausdruck der chemie, glchs. 
*faeriäre, abgel. v. fèces (pl.) = faex, faecem bodensatz, liefe. - 
Bdtg. : hefen (ab-) setzen. — 
(286) 765) (P) nfz. finasser (VI, VII, Vili, Akad. 1694), 
familiärer ausdruck, glchs. *finäceäre, durch suffixvertauschung 
hervorgegangen aus'dem früher gebräuchlichen finesser, welches 
von finesse kunstgriff, kniff — *finltiä (v. *finüs, neubildung f. 
finitus) abgel. war. Vgl. IV 3780, VII. — Bdtg.: kniffe ge 
brauchen. — 
(287) 766) nfz. grécer (Villa), vulgärer ausdruck, glchs. 
*graeciäre, abgel. v. Grèce in der bdtg. die weit der falschspieler, 
die kunst des mogelns == Graeciä. — Bdtg. : im spiel betrügen. — 
(288) 767) nfz. hérisser, afz. bericier (Va, VI, VII, Vili), 
glchs. *êrîciâre, abgel. v. afz. *eriz, dessen Vorhandensein man 
aus dem bereits im afz. gebräuchlichen deminutiv eriçon, ireçon 
(nfz. hérisson) erschließen darf. ::: eriz ist = êricius igei. Vgl. 
II 269 riccio, III, IV 3273, Cohn, Suffixwandl. p. 30 — Bdtg.: 
v. a. (die haare) sträuben ; wie mit stacheln umgeben ; stachelig 
machen; v. n. zu berge stehn (v. den haaren); refi, sich sträuben, 
sich aufrichten, sich erbosen. Komp.: 768) afz. des-, 
(289) 769) (P) nfz. hommasser (VIII), abgel. v. hommasse 
männlich, mannähnlich, männisch — homme -f pejorativsuffix 
-asse. Vgl. VI. — Bdtg.:- refi, sich wie ein mann gebärden 
(v. frauen). •— 
(290) 770) (P) nfz. jacasser (VI, VII, Vili, Akad. 1835), 
nach VII anscheinend abgel. v. eigennamen Jacques, dessen de 
minutiv jacquette der elster im scherze beigelegt wird ; dementsprechend 
faßt VII jacasse als vbsbst. zu jacasser. III geht jedoch mit VI 
von jacasse aus, daß auf jacot, eine volkstümliche bezeichnung 
für papagei und elster, zurückgehn soll. Ich möchte mich eher 
der von VII ausgesprochenen ansicht anschließen und demgemäß
	        
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