Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausgangs (Vok. oder Kons. +) stimmtonloses s + er

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begann nach Suchier, Ztschr. III T40, bereits früher, während 
Stengel, Rezension von ten Brink, Dauer und klang, bereits für 
das 11. jahrhundert für e < ä den lautwert e ansetzt. Suchier, 
Gramm, p. 24, zieht als stütze seiner theorie die tatsache heran, 
daß frz. e a (außer vor 1) im engl, geschlossen war (vgl. 
ten Brink, Chaucers spräche und verskunst p. 47 f.). Meyer- 
Rübke, Gr. I 200, schreibt dem e < a im afz. ebenfalls ge 
schlossene aussprache zu, ist aber wenig glücklich in seiner be- 
weisführung. Nach Schwan-Behrens ist e <f lat. d — e. Horning, 
Chrestomatie von Bartsch-Horning p. 8, spricht sich über diesen 
punkt nicht aus. 
»Überblicken wir die im obigen erwähnten ansichten be 
züglich des Übergangs von a > e, so ergiebt sich, ganz besonders 
aus Suchiers Untersuchung, mit voller Sicherheit nur das eine, daß 
e <T d schon in ältester frz. zeit über den lautwert ä (e) hinaus 
war und die stufe eines halboffnen e-lautes (e 2 ) erreicht hatte, 
um von dieser letztem verhältnismäßig sehr früh (mindestens im 
12. jh.) zum geschlossenen, dem i sich nähernden e zu gelangen.« 
(Lorenz p. 36). 
Trotz ten Brink und Suchier setzt Nyrop Gr. I 2 §171 
für e a den offensten laut e (ä) an, ein Standpunkt, dem sich 
Bourciez, Precis § 35, und Bonnard und Salmon § 321 nähern. 
Ulbrich, Ztschr. II 530, denkt sich unter e <a einen laut, 
»welcher noch eine spur seines Ursprungs (a) verrät, indem er offen 
einsetzt, und der seinen zukünftigen lautwert schon andeutet, 
indem er geschlossen endigt, einen laut, der etwa einem engl, 
ä oder einem zusammengezogenen ei am ähnlichsten sein würde.« 
e ä hat im laufe der geschichtlichen entwicklung der 
spräche noch wieder eine Veränderung erfahren: nach Suchier, 
Gr. p. 24, ist e <T ä nämlich seit dem 13. jahrhundert offen 
gesprochen worden, sobald ein konsonant folgte, wie z. b. in 
pere : faire : matere : premiere (Dispute de Pierre de la Brache, 
nach 1276). Nach Meyer-Lübke, Gr. I 202, findet man im 16. 
jahrhundert schon nujr, am<jr usw., aber der infinitivausgang -er 
ist = er mit gesprochenem r. Von nun an ist der lautwert des 
e völlig abhängig von derp verstummen oder der erhaltung des 
r in der aussprache und wird daher bei gelegenheit im folgenden 
Paragraphen weiter behandelt werden.
	        
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