Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausgangs (Vok. oder Kons. +) stimmtonloses s + er

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die aussprache nicht beweisend, um so weniger als bereits einige 
jahrzehnte später im Eulalialiede spede usw. geschrieben wird. 
Der lautwert dieses e <ä hat noch nicht endgültig festgestellt werden 
können. G. Paris, Alexisausgabe, und mit ihm Mall, Computus 
p. 53 f., unterschied zuerst im afz. zwei verschiedene e-laute, 
nämlich e <f lat. ä und e <T lat. e, i in position. Da entdeckten 
jedoch Böhmer, R. St. I 599, und Darmesteter, Rev. crit. II 
267, daß im afz. drei nicht miteinander assonierende, folglich 
also verschiedene e-laute bestanden, nämlich : e < ä, e < e in 
Position, e i in position, deren qualität von den gelehrten in 
der folge verschieden beurteilt wurde. Nach Böhmers unhaltbarer 
ansicht (vgl. R. St. I 601) soll nämlich e <f ä — e (ä) sein. 
Koschwitz, Überlieferung und spräche p. 22 (und nach ihm Rambeau, 
Assonanzen p. 102 ff. und Schoppe, Über metrurn und assonanz 
der chansön 'de geste Amis und Amiles p. j 7), setzt dagegen 
folgende aussprache an: e (ä) = lat. e in position, e = lat. ä, 
e = lat. 1 in position, giebt jedoch Gr. I 25 diese hypothese 
wieder auf. Lücking, Mundarten p. 91 ff., und nach ihm Neumann, 
Zur laut- und flexionslehre des afz. p. 15, hält e <f ä für ge 
schlossen. Seine beweisführung, die sich hauptsächlich auf asso- 
nanzen im Alexiusliede stützt, ist jedoch keineswegs überzeugend. 
G. Paris, Ro. VII 124 fl, und Lücking, Mundarten p. 91, setzen 
die e-laute übereinstimmend folgendermaßen an: offenes e für 
lat. e in position, geschlossenes, besser halboffenes e für e<a 
und einen noch geschlossenem laut für e < i. Nach Suchier, 
Jenaer lit.-ztg. 1878 Nr. 21, ist jedoch e <C i halboffen und hat 
mittlern laut zwischen dem geschlossenen (== lat. ä) und dem 
offenen (= lat. e in geschlossener silbe), weil dieses e sich früh 
mit e < £ vermischt, ten Brink, Dauer und klang: e < lat. e 
kurz und offen, also e 1 ; e <C lat. i anfangs kurz und geschlossen, 
also e 2 , wird aber im 12. jahrhundert zum offenen laut; e <f 
lat. a lang und zwar offen, also £ 1 , seit dem ende des 12. jahr- 
hunderts aber geschlossen 6 2 , ausgenommen e < a vor 1, das 
nach ten Brink im frz. stets offen gewesen ist. Die verschiedene 
quantität dieser laute habe verhindert, daß sie miteinander asso- 
nieren. Suchier, Ztschr. III r38 f., aber verlangt außerdem noch 
einen unterschied in der qualität (klang). Der Übergang von 
e <C i zu e < e, der nach ten Brink ins 12. jahrhundert fällt,
	        
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