Full text: Die Entwicklung des französischen Infinitivausgangs (Vok. oder Kons. +) stimmtonloses s + er

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rousse sauferei, vermutlich — dtsch. gar aus! im sinne von; ganz 
ausgetrunken ! Vgl. II 328 trincare, IV 4163. — Bdtg.: kneipen. — 
(420) 955) nfz. dessuisser (VIII), scherzhafter ausdruck, 
abgel. v. Suisse Schweiz — Schweiz. Schwitz. — Bdtg.: refl. seine 
rolle als Schweizer aufgeben, nicht mehr im deutschen (schweizerischen) 
dialekt reden. — 
(42 O 956) nfz. echasser (VIII), seltner familiärer ausdruck, 
abgel. v. echasse stelze = ndl. schaats Schlittschuh. Vgl. II 566 
echasse, III, IV 8431. — Bdtg.: refl. lang aufschießen (von 
personen). — 
(422) 937) nfz. enrosser (VIII), vulgärer ausdruck, abgel. 
v. rosse mähre = germ. ross. Vgl. IV 8152. — Bdtg.: beim 
pferdeverkauf betrügen. — 
(423) 958) nfz. frimousser (VIII), ausdruck der gauner- 
sprache, abgel. v. dem vulgären frimousse fratze. Dieses geht 
nach Bugge, R IV 355, vielleicht unter dem einflusse von afz. 
mouse schnauze zurück auf frime miene, aussehn, das verwandt 
ist mit lomb. frignare weinen, grimassen schneiden. frignare 
bringt Bugge nun wieder in Zusammenhang mit dtsch. flennen, 
schwed. flina, engl, to frine gesichter schneiden. frime steht 
demnach für frine. Diese ableitung scheint mir allerdings keines 
wegs sicher. Vgl. auch III frime, IV 3925. — Bdtg.: beim 
spiel betrügen. — Komp.: 959) nfz. de-; 960) nfz. en-, 
(424) 961) nfz. garancer, afz. garancier (Va, VI, VII, VIII), 
abgel. v. garance pflanze zum rotfärben, welches IV 10060 mit 
ahd. weren gewähr leisten (vgl. ahd. werento = frz. garant, s. 
Kluge s. v. gewähren) zusammenbringen möchte. Danach wäre 
ein vlt. *guarantia ein dauerhaftes färbemittel, anzusetzen. Diese 
abltg. hat mehr Wahrscheinlichkeit für sich als das bei II 593 
s. v. verzeichnete grundwort *verantia *varantia (v. verus) echte 
färbe (vgl. gr. dkri^n oi’). Vgl. auch 111. Bdtg.: (färberei) 
mit krapp färben. — 
(425) 962) afz. gibecier (V), abgel. v. gibet eisenbeschlagener 
stock, deminutiv v. dem gleichbedeutenden gibe. gibecier würde 
also eigentlich bedeuten: mit einem »gibet« zur jagd gehn. Von 
den zahlreichen für diese Wortsippe vorgeschlagenen abltgn. scheint 
mir die von IV 1864, allerdings nur vermutungsweise, aufgestellte
	        
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