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laufenden Reinigung geht auch ein forwährendes Ansteigen der
Zersetzungspunkte.
Ich möchte gleich an dieser Stelle erwähnen, dass es
durchaus nicht ganz leicht ist, die Zersetzungs- oder Schmelz
punkte von Kautschuknitrositen genau festzustellen.
Erhitzt man nämlich diese Körper im Schmelzpunkt
röhrchen, so beobachtet man durchgehends bei allen Nitrositen,
dass bei einer bestimmten Temperatur — scharf einsetzend —
eine merkwürdige, allerdings nicht sehr durchgreifende Ver
änderung mit dem Körper vorgeht. Er bräunt sich und wird —
unter geringer Volumvergrösserung — weich. Doch bleibt dieser
Zustand dann bei weiterem Erhitzen einige Zeit konstant, und
erst 10—20° höher beginnt das Nitrosit aufzuschäumen und
steigt rasch im Röhrchen empor, bis sich endlich unter Zer
setzung ein gelbbraunes Oel in kleinen Tröpfchen an den Wan
dungen des Röhrchens abscheidet.
Die erste geringe Veränderung, die man allerdings weder
als eine Zersetzung noch als ein Schmelzen des Nitrosits be
zeichnen kann und die ich in der Folge kurz „Bräunung“
nennen will, habe ich der Vollständigkeit halber auch in die
Tabelle aufgenommen, aber in Klammern gesetzt. Die anderen
beiden Zahlen in den Tabellen sind die Temperaturangabe vom
Beginne des Aufschäumens des Nitrosits bis zur Abscheidung
der Tröpfchen, also die der eigentlichen Zersetzung.
Während nun die Bräunung bei den „Nitrositen 1“ der
Tabelle 1 im Mittel bei 126 0 und die Zersetzung bei 140—147 0
eintritt, liegen diese Temperaturen bei den „Nitrositen 2“ bei
136°, bezw. bei 148—155° und bei den „Nitrositen 3“ durch
schnittlich bei 143 °, bezw. 153—158 °.
Dabei liegen die Bräunungs- und Zersetzungspnnkte bei
den Nitrositen aus ungereinigtem Kautschuk — wie
nicht anders zu erwarten —, stets um einige Grade tiefer als
die bei denselben Derivaten aus reinem Kautschuk. Bei
den „Nitrositen 3“ allein aber liegen die Mittelwerte der
Bräunungstemperatur bei 146 °, die der Zersetzungstemperatur