Full text: Zur Kenntnis der Kautschukarten

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Die salpetrige Säure wurde von Alexander in einem 
zirka 500 ccm fassenden Kolben dargestellt, und zwar aus 
konzentrierter Salpetersäure und einigen Körnern Stärke unter 
schwachem Erwärmen auf dem Wasserbade. Das abstreichende 
nitrose Gas wurde durch einen Trockenturm mit glasiger 
Phosphorsäure und von dort in die mit Glasverschlüssen 
versehenen Zersetzungskolben geleitet, in denen sich die Kaut 
schuklösung befand. Alexander schaltete drei derartige Zer 
setzungskolben hintereinander. Als Schwellungsmittel für die 
Kautschukproben — die übrigens nur mechanisch auf einer 
Walze gereinigt waren — verwandte Alexander durchgehends 
Tetrachlorkohlenstoff. In 50 ccm dieser Flüssigkeit war jedes 
mal 0,5 g Kautschuk (genau gewogen) enthalten. Nach der 
Sättigung der Kautschuklösung mit den nitrosen Dämpfen 
wurde das entstandene Nitrosit bis zum nächsten Morgen 
in der Suspensionsflüssigkeit stehen gelassen, sodann diese 
abgegossen und der Rückstand in Aceton aufgenommen. Bis 
auf einen geringen Rückstand waren alle Nitrosite völlig löslich. 
Die Acetonlösungen wurden nun in den oben erwähnten 
Zersetzungskolben zur Trockene verdampft und noch einige 
Zeit im Wasserstoffstrom bei 40° getrocknet; das so erhaltene 
Nitrosit, ein hellbrauner, glasiger Körper, der die Wände des 
Kölbchens lackartig überzieht, aber leicht abgekratzt werden 
kann, wurde gewogen und analysiert. 
Dabei ergab sich, dass diese Produkte in ihrer Zusammen 
setzung im Mittel nicht allzusehr abwichen von jenen, die 
Alexander vorher durch Einwirkung der Untersalpetersäure auf 
dieselben Kautschukproben erhalten hatte. Mit dem „Nitrosit c“ 
nach Har ries stimmt auch diesmal der mittlere Wasserstoff 
gehalt recht gut überein, doch ist der Kohlenstoffgehalt im 
Mittel um 2,8 % höher, der Stickstoffgehalt um etwa denselben 
Betrag niedriger als im Nitrosit c. 
Merkwürdigerweise erklärt aber Alexander diesmal diese 
Abweichungen nicht wieder, wie vorher, durch Verunreinigungen 
des Nitrosits c mit zu wenig nitrosierten Oxydationsprodukten 
des Kautschuks, — obwohl er diesmal die Nitrosite noch weniger 
reinigte als die früher mit NnOr erhaltenen Produkte —, sondern
	        
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