Full text: Zur Kenntnis der Kautschukarten

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noch während einiger Tage im Vakuum über Paraffin und 
Schwefelsäure getrocknet und dann ozoniert. Zu diesem Behufe 
wurde, wenn genügend Material zur Verfügung stand, 10 g in 
etwa 150 ccm trockenem Chloroform zur Schwellung gebracht 
und einem wässerigen Strom von Ozon ausgesetzt. Zur 
Beendigung dieser Reaktion war durchschnittlich eine Stunde 
pro Gramm Kautschuk erforderlich. 
Die Chloroform-Lösung des Ozonides wurde filtriert und 
im Vakuum eingedampft; die Temperatur soll bei diesem Pro 
zess — wie auch Harries angibt — 25° nicht übersteigen, 
da sonst Explosionen eintreten. Das Ozonid wird, sobald es 
Syrup-Konsistenz angenommen hat, mit dem doppelten Volumen 
Essigester aufgenommen und nach dem Vorschläge von 
Harries durch dreimaliges Umfällen aus Essigester-Petroläther 
gereinigt. Um dabei grössere Verluste zu vermeiden wurde 
das an den Wandungen des Scheidetrichters haftende Ozonid 
jedesmal sorgfältig mit Essigester gelöst und in einem kleineren 
Scheidetrichter wieder mit Petroläther zur Fällung gebracht. 
Das dreimal umgefällte Ozonid wurde im Vakuum über 
Schwefelsäure getrocknet — was mehrere Tage erfordert — 
und gewogen. Sodann wurde die Bestimmung der Zerfall 
produkte mit Wasserdampf ausgeführt. In den meisten Fällen 
wurden zu diesem Zweck genau fünf Gramm des Ozonids aus' 
der Schale, in der es getrocknet worden war, mit einem Spatel 
herausgekratzt und vorsichtig in einen Zersetzungskolben ein 
getragen. Nur wenn das Ozonid sich nicht gut in dieser Weise 
aus der Schale entfernen liess und nicht mehr viel Substanz 
überhaupt vorhanden war, wurde das Ozonid mit heissem 
Wasser aus der Schale herausgespült und diese dann ge 
trocknet und zurückgewogen. 
In dem Zersetzungskolben wurde das Ozonid dann mit 
etwas warmem Wasser überschichtet und im Dampfstrom zer 
setzt. Nachdem ich mich in mehreren Parallel-Versuchen über 
zeugt hatte, dass ein Ozonid, mit Wasserdampf von 100° und 
mit überhitztem Wasserdampf zersetzt, stets dieselben relativen 
Mengen der Spaltungsprodukte ergab, verwendete ich in der 
Folge nur mehr überhitzten Wasserdampf, da mit diesem die
	        
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