Full text: Nathaniel Fields Komödie "Amends for ladies"

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pflegte man die Tren damals besonders als Lakaien und Dienst 
boten zu beschäftigen. Der Speer gehörte zu ihrer Landestracht. 
Einen eigentümlichen Brauch lernen wir im ersten Akte 
kennen. Mr. Seldom überbringt im Aufträge Ingens den Damen 
je ein Paar Handschuhe. Wie noch heute, ist es schon damals 
in England üblich gewesen, daß der Bräutigam den geladenen 
Damen, selbst wenn sie verhindert waren, auf der Hochzeit zu 
erscheinen, ein Paar Handschuhe übersandte. Es ist in England 
eine gute alte Sitte, bei festlichen Gelegenheiten, zu Neujahr und 
Ostern, besonders aber bei Hochzeiten, Handschuhe zu verschenken. 1 ) 
In einem Briefe, der aus London vom Januar 1604 datiert ist, 
bemerkt der Schreiber über eine Trauung des Sir Philip Herbert 
mit einer Lady Susan: »No ceremony was omitted for bridecakes, 
garters and gloves«. In Ben Jonsons Stück »The Silent Woman« 
sagt Lady Haughty zu Morose: »We see no ensigns of a wedding 
here, no character of a bridale; where be our skarves and our 
gloves«? In Stephen’s character of a plain country bride p. 358 
heißt es: She has no rarity worth observance, if her glowes be 
not miraculous and singulär . . . 
Auch in Wilkins' Stück »Miseries of Inforced Marriage« 
(1608) ist von Handschuhen die Rede. In Herrick’s Hesperides 
p. 252 heißt es: 
»What posies for our wedding-rings, 
What gloves we’llgive and ribbanings«? 
Ursprünglich waren die Handschuhe rot, später von weißer 
Farbe und wurden den Trauführern von der Braut geschenkt; bei 
der Trauungszeremonie selber ging neben dem Ring ein Paar Hand 
schuhe von der Hand des Bräutigams in diejenige der Braut über. 
Eigenartig berührt es uns, mit welcher Schnelligkeit und 
Leichtigkeit die Schließung einer Ehe sich damals ermöglichen 
ließ. Ohne weitere Umstände und ohne Zeugen erteilt der Priester 
Ingen und der Lady den kirchlichen Segen. Wenn Field hier 
nach derri Leben zeichnete, so geht daraus hervor, daß die Kirche 
der damaligen Zeit es gelegentlich mit den Formalitäten nicht 
sehr genau zu nehmen pflegte. 
*) cf. Klöpper, Englisches Reallexikon I, S. 1267.
	        
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