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Verblendung erhalten. Das treibende Motiv, nämlich der Wunsch,
die Tugend der Gattin zu prüfen, kommt aber im »Coxcomb«
so wenig zum Ausdruck, daß eine Beeinflussung Fields durch diese
nicht sehr bedeutende Komödie kaum anzunehmen ist. Das
Motiv vom grundlos Eifersüchtigen war übrigens schon vor
Cervantes bekannt. Boccaccio zeigt uns in seinem Decamerone VII,
4 und 5 ebenfalls törichte Ehemänner, die eine schöne Frau
ohne Ursache fortwährend auf die Probe stellen wollen.
Das vierte englische Stück, in dem der »Curioso Impertinente«
verarbeitet wurde, ist Robert Davenport’s Komödie: »The City
Nightcap, or Crede quod habes et habes«. (1624).
Außerdem befindet sich im »Liebeskampff«, einer im Jahre
1630 gedruckten Sammlung von Schauspielen, die angeblich aus
dem Englischen ins Deutsche übersetzt sein sollen, eine Tragödie,
betitelt »Unzeitiger Vorwitz-, die sich sehr eng an Cervantes
anlehnt. Weder für dieses, noch für die anderen Stücke der
Sammlung ließ sich bisher ein englisches Original nachweisen.
Auch in der Zeit nach der Restauration wurde die beliebte
spanische Novelle noch mehrfach ausgebeutet. So zeigt Mrs.
Aphra Behn in ihrem Stücke »The Amorous Prince, or the
Curious Husband« (1671) ebenfalls einen törichten Gatten, der
seine Frau auf die Probe stellt. In Thomas Southerne’s »The
Disappointment, or the Mother in Fashion« (1684) ist ein Teil
der Handlung dem »Curioso Impertinente« entlehnt. Hier ist
es der eifersüchtige Alphonso, der seine tugendhafte Gattin Er-
minia grundlos quält und von dem sittenlosen Alberto versuchen
läßt.
John Crowne schließt sich in seiner Komödie »The Married
Beau, or the Curious Impertinent« (1694) sehr eng an Cervantes
an. Mr. Lovfely veranlaßt seinen Freund Polidor, seine Gattin
auf die Probe zu stellen; doch ist es • nicht der Wunsch, die
Tugend der Mrs. Lovely zu erforschen, sondern allein die Eitel
keit, die ihn zu seiner Handlungsweise treibt. Trotz der Erfolge
Polidors endet das Stück mit allgemeiner Versöhnung.
Einen Einfluß des »Curioso Impertinente» können wir
schließlich noch erkennen in Sir Richard Steele’s Komödie: »The
Tender Husband, or the Accomplished Fools.« (1705). Mr. Clerimont