seine Anklagen gegen das weibliche Geschlecht für boshafte Er
findungen. Als sie vorgibt, niemals heiraten zu wollen, schlägt
er scherzend eine illegitime Verbindung vor. Sie verweist ihn
verächtlich in die verrufene Turnbull Street und erklärt, ihn nicht
Wiedersehen zu wollen, da sie ihn hasse. Während Ehefrau und
Witwe wieder eintreten, eilt Ingen zürnend davon. Inzwischen
kommen Sir John Love-all, der in der Folge kurzweg als Ehe
mann bezeichnet wird, mit seinem Freunde Subtle, ferner Lord
Feesimple, der als Kammerfrau verkleidete Bold und dessen
Freund Welltried. Der ahnungslose Feesimple soll den als Dame
verkleideten Bold der Witwe, die dieser hebt, als Kammerfrau
empfehlen. Als er hierbei einige spöttische Bemerkungen über
Bold fallen läßt, den er als seinen Rivalen betrachtet, zieht Well
tried drohend den Degen. Der feige Lord Feesimple fällt in
eine Ohnmacht, die er, wieder zu sich gekommen, damit begründet,
daß er schon seit seiner Jugend den Anblick blanken Stahls
nicht ertragen könne. Man beginnt jetzt, die vermeintliche
Kammerfrau über ihre Verhältnisse auszufragen. Sie weiß durch
ihre Antworten einen so guten Eindruck auf die Witwe zu machen,
daß diese sie ohne Zögern engagiert. Es stürzt dann der reiche
Hauswirt Seldom herein, um die Nachricht von der Verheiratung
Ingens zu bringen, der den Damen, obgleich sie nicht zur Hoch
zeit kämen, durch ihn je ein Paar Handschuhe übersenden lasse.
Alle wünschen ihm Glück; nur die Jungfrau ist untröstlich und
klagt über die Unbeständigkeit der Männer. Alle gehen fort,
bloß der Ehemann, die Ehefrau und Subtle bleiben zurück. Der
Ehemann beklagt sich, daß Subtle, sein treuer Freund und Jugend
genosse, ihn seit seiner Verheiratung so selten besuche. Subtle
erklärt, daß die Schlechtigkeit der Menschen die Schuld trage,
denn bei allzu häufigen Besuchen hätte man leicht Verdacht
schöpfen können, daß er seiner Frau die Kur schneide, und so
hätte er die Ehre des Freundes gefährdet. Der Ehemann ist
gerührt über diese edle Gesinnung. Er will Subtle recht lange
bei sich behalten und bittet seine Gattin, es ihm an nichts fehlen
zu lassen. Als diese fort ist, fragt er den Freund, ob er seine
Ehe für glücklich halte, was dieser bejaht. Der Ehemann meint
aber, daß es doch vielleicht nicht Keuschheit sein könne, die sie
veranlasse, so bescheiden und zurückhaltend zu leben; er bleibe