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H. Driver, Das Ostseeplankton der 4 deutschen Terminfahrten im Jahre 1905. 
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Ebenfalls über die ganze Ostsee bis zum finnischen und dem südlichen bottnischen Busen, mit 
Wasser von 4%o s., verbreiteten sich die beiden Arten Acartia bifilosa, Giesb. und Acartia longiremis, Lillj. 
Etwa die Hälfte aller Copepoden der östlichen Ostsee bestand während der 4 Monate aus Acartien, während 
diese Arten in der Beltsee nur etwa V9 aller Copepoden ausmachten. Ihre Zahl nahm vom Februar bis 
August ständig zu — als Maximum wurden in der östlichen Ostsee 200000—350000 Individuen pro 1 qm 
berechnet — und sank im November wieder auf die Höhe des Mai. 
Pseudocalanus elongatus, Bo eck. Dieser Copepode kam in beiden Gebieten ungefähr gleich 
häufig vor; nach Osten verbreitete er sich nach den Bulletins bis zum finnischen Busen und der Alandsee. 
Seine Zahl stand in den Untersuchungsmonaten im Verhältnis 1 : 4 : 8 : 5; etwa 300000 Exemplare konnten 
im August auf St. 3 berechnet werden. Auch in den schwedischen Gebieten war er im August und 
November eine häufige Erscheinung. Dagegen fandApstein 1903 im Februar und besonders im Mai den 
Entwickelungshöhepunkt dieser Art; außerordentlichen Rückgang aber im August und November. 
Centropages hamatus, Lillj. ist nach Aurivillius bis zum finnischen Busen hin überall in der 
Ostsee zu finden. Es scheint hinsichtlich der Häufigkeit seines Vorkommens in der Belt- und östlichen 
Ostsee kein großer Unterschied zu bestehen. Im Mai wurde er am meisten beobachtet, im Februar und 
August war er wesentlich seltener, im November am spärlichsten. Die sogenannten „dornigen Cysten“, nach 
Lohmann Centropageseier, fanden sich ebenfalls am zahlreichsten im Mai und zwar in der östlichen Ostsee. 
Temorella hirundo, Giesbr. konnte ich nur im November im schwachsalzigen Wasser der östlichen 
Gebiete selten feststellen. 
Harpactiden- uud Cirripedienlarven wurden vom Mai bis November vereinzelt beobachtet. 
Mysis spez. war in den Vertikalfängen des Mai und November spärlich vorhanden. 
Dekapodenlarven sah ich nur auf St. 10 im Mai. 
Von den Cladoceren schreibt Hensen, sie wären im September 1887 in der Ostsee etwa der Menge 
aller Copepoden gleichgekommen, in der Beltsee aber weit hinter ihnen zurückgeblieben. Ich habe diese 
Tiere im allgemeinen nicht so häufig wie Hensen in den Fängen der Terminfahrten feststellen können. 
Es ist möglich, das der Unterschied auf die Wahl eines anderen Monats sich zurückführen läßt oder auf 
die größere Nähe von Küsten an den Stationen, wo nach Hensen die größten Zahlen sich fanden. 
Bosmina maritima, P. E. Müll. Hensen bemerkt von dieser Art, daß sie in dichten Schwärmen 
an der Oberfläche des Wassers lebt; daher findet man sie sehr häufig im Horizontalfang, im Vertikalfang 
aber nur, wenn man gerade auf solch einen Schwarm stößt. B. m. wurde im Februar und Mai nicht 
beobachtet; nur im August — auf St. 10 z. B. in Stärke von 13000 Individuen — und sehr selten im 
November kam sie im Plankton vor. Ihre Verbreitung nach Westen ging nur bis zur St. 5; nach Osten 
zu ist sie nach Aurivillius noch im Wasser von 3 %o s. im finnischen Busen sehr stark vertreten. Hensen 
konnte ihr Vorkommen in der Kieler Föhrde feststellen, bemerkt aber, daß sie infolge der Strömung nur 
so weit getrieben sei; nach ihm ist sie vom Juli bis September im Plankton zu finden. 
Evadne nordmanni, Loven fehlte 1903 und 1905 in den Februarfängen, wurde im Mai schon vereinzelt 
in der Beltsee beobachtet und war im August durch die ganze Ostsee verbreitet. Weitaus am häufigsten 
kam sie in dem Plankton der östlichen Ostsee vor, von St. 5 an, und hier mit 22000 Individuen pro 1 qm. 
Hensen stellte als Mittel für den September 1887 etwa 27000 fest. Nach den Bullentins ist die Art im 
finnischen und bottnischen Busen in großer Zahl vertreten. Im Novemberplankton war die Spezies verschwunden. 
Evadne spinifera, P. E. Müll, wurde während der Jahre 1903 und 1905, ebenso auch auf der 1. Hol- 
satiaexpedition nur in der westlichen Ostsee in meist geringer Zahl und zwar während der Terminfahrten 
lediglich im August beobachtet. 
Die Arten der Gattung Podon waren z. Zt. der Terminfahrten nur spärlich; auch Hensen fand im 
September 1887 nur einen niedrigen Mittelwert. 
Podon intermedius, Lillj. wurde vereinzelt im Mai, häufiger im August von St. 5 an östlich auf 
allen Stationen angetroffen. Die Art verbreitet sich bis in den bottnischen Busen. 
Podon polyphemoides, Leuck. war nur im August und November meist in den Beltseefängen 
spärlich vorhanden; die Bulletins erwähnen die Spezies im August für die finnischen Gebiete. 
Podon leuckarti, Sars. war nur in der Beltsee im Mai und August selten vertreten.