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Fülle, wo die Symptome so undeutlich und unbestimmt sind,
dass die Diagnose ungemein schwer wird. Man ist auch
eifrig bemüht, zur Sicherung der Diagnose die Röntgen
strahlen heranzuziehen. Ferner kann die Sicherstellung
der Diagnose Tumor eine bedeutende Förderung erfahren
durch die Lumbalpunktion. Ist die Spinalpunktion negativ,
und steigern sich die Hirnbeschwerden, so sind die Hirn
kammern gegen die Subarachnoidalräume abgeschlossen, wie
dies bei Tumor cerebri der Fall sein kann. Der vermehrte
Eiweissgehalt in der Punktionsflüssigkeit spricht für Tumor,
ebenso die normale Zahl von Lymphocyten.
Die wichtigsten Factoren zur Stellung der Diagnose
sind die Allgemeinen Erscheinungen; doch sind auch
die Herdsymptome von grosser Bedeutung, namentlich
dann, wenn sie durch ihre Entwickelung zeigen, dass sie
durch einen Krankheitsprozess bedingt sind, der langsam
vorwärts schreitet und immer mehr um sich greift. Es
würde zu weit führen, jedes einzelne Symptom einer Wert
schätzung seiner Bedeutung für die Diagnose zu unterziehen.
Hierbei soll nur erinnert werden, dass die Geschwülste des
Stirnhirns eine Reihe von Symptomen mit den Cerebellar-
Tumoren gemeinsam haben, nämlich die Incoordination beim
Stehen und Gehen, das Schwanken nach einer Seite, die
Contractur der Nackenmuskel, die motorischen Reizerschei
nungen im Gebiete der Kiefermuskulatur und andere.
Deshalb muss man hierbei an folgende Unterschiede
denken:
Der Kopfschmerz bei Tumoren des cerebellum sitzt
meist im Hinterkopf und in der Nackengegend, bei solchen
des Stirnlappen meistens im Vorderkopf. Ist die lokale
perkutorische Empfindlichkeit recht ausgesprochen, so ist
sie ein brauchbarer Wegweiser. Die frühzeitige und starke
Entwickelung der Stauungspapille, sowie die frühe Ver
knüpfung derselben mit Sehstörung und Amaurose weist in
dubio auf das Kleinhirn hin, dagegen die späte Entwikelung
der Optikusaffektion auf das Stirnhiru. Motorische Aphasie
besonders als Frühsymptom spricht für den Krankheitssitz
im Lohns frontalis. Die cerebellare Ataxie kommt beim