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Schweizer ein und desselben Outshofes. Ich lasse die Fälle
im Einzelnen folgen.
I. Fall.
Oberschweizer Fr. J., 32 Jahre alt, aufgenommen
10. I. 06.
Anamnese: Pat. schlachtete in der Sylvesternacht eine
plötzlich erkrankte Kuh. Letztere soll am Morgen des 31.
Dez. 05 noch munter gewesen sein und gefressen haben;
nachmittags fraß sie nicht mehr, abends gegen */ 2 10 Uhr lag
sie bereits mit ausgestreckten Beinen sterbend im Stall. Patient
nahm sofort die Notschlachtung vor, indem er der Kuh den
Flals durchschnitt. Beim Herausnehmen der Därme zog er
sich eine kleine Schnittwunde mit dem Aushäutemesser zu,
die er aber weiter nicht beachtete, und die von selbst wieder
zuheilte. Von dem am nächsten Tage das Fleisch besichti
genden Tierarzte wurde zunächst Milzbrand nicht festgestellt.
Dies geschah erst am Donnerstag den 4. Januar durch den
Kreistierarzt. Er veranlaßte eine Desinfection mit Lysolwasser,
in welchem Patient und seine Gehilfen sich Hände und Arme
waschen mußten.
Status praesens vom 10. !. 06. Graci! gebauter
Mann, dürftig genährt, blaß aussehend. Temperatur bei der
Aufnahme 39,3 ; Puls ruhig.
An der volaren Seite des rechten Vorderarmes, nahe dem
Ellbogen finden sich 2 annähernd gleich große mit schwarzem
Schorf bedeckte zweipfennigstückgroße Pusteln mit starker
Rötung der Umgebung und ausgedehnter Oedembildung am
Vorderarm. Zwei wesentlich kleinere Pusteln finden sich
unterhalb der erwähnten und mehr dorsalwärts. Starke
Lymphangitis an der medialen Seite des Oberarmes. Inguinal
drüsen bis haselnußgroß, sehr druckempfindlich.
Diagnose: Pustula maligna antibrachii dextr.
Verlauf.
13. Januar. Abfall des Fiebers morgens 37,2; abends
37,4 ; Besserung des Allgemeinbefindens.
18. Januar. Seit einigen Tagen auffallende Pulsver
langsamung trotz wesentlicher Besserung des Allgemeinzu-