15
6. VII. Die granulierende Wunde des Oberarmes hat sich
vollständig überhäutet, die des Unterarmes ist noch ziemlich
breit offen. Daher heute in Lokalanaesthesie und Blutleere,
Secundärnaht und Transplantation nach Thiersch.
26. VII. Secundärnaht teilweise aufgeplatzt, Transplan
tationen teilweise abgefallen infolge starken, durch die Nähte
bedingten Oedems des ganzen Unterarmes. Feuchter Verband,
Beginn mit Massage und leichten, passiven Bewegungen.
20. VIII. Wunden vollständig überhäutet, doch ist die junge
Haut über dem Handrücken und Gelenke noch sehr empfind
lich und zum Aufspringen geneigt. Heute nach Hause ent
lassen.
Abgangsstatus. 20. VIII.
Pat. in sehr gutem Ernährungszustände. An der Außen
seite des rechten Oberarmes eine 28 cm lange, 1 Va cm ca.
breite glatte, nicht druckempfindliche Hautnarbe. Oberarm im
Schulter- und Ellbogengelenk gut beweglich. An der Rück
fläche des Unterarmes eine ca. 33 cm lange, die ganze Länge
des Unterarmes einnehmende, in der oberen Hälfte ca. 1 cm
breite, glatte, in der unteren Hälfte 2 ca. 3 cm breite, rauhe
mit Schuppen bedeckte, wenig verschiebliche Narbe, die sich
bis auf den 4. Finger erstreckt. Daneben eine ca. 11 cm lange,
an der Außenseite des Daumenballens verlaufende Narbe. Die
Beugung im Handgelenk ist noch in hohem Grade beschränkt;
die Dorsalflexion nur mäßig behindert; Pro- und Supination
sind fast normal ausführbar. Beugung und Streckung der
Finger noch behindert; Handschluß deshalb noch nicht mög
lich. Muskulatur des rechten Oberarmes noch um ca. 1 cm
an Umfang geringer als links, am Unterarm um ca. 1 1 /a cm.
Vli. Fall.
CI. H., Gerber, 37 Jahre alt, aufgenommen den 5. XII. 1903.
Anamnese: Pat. der in einer Gerberei beschäftigt ist,
und öfter Tierfelle, aus Amerika stammend, in letzter Zeit ver
arbeitete, bemerkte heute morgen unter seinem Kinn eine rote,
doppelstecknadelknopfgroße Pustel; da er die Milzbrandinfection
von 2 Fällen her kannte, begab er sich sofort zu seinem Arzte,
der ihm gleich die Pustel mit dem Ferrum cändens ausbrannte