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oder Schwindelanfälle habe er nicht gehabt. Der Gang
sei seit 8 Tagen langsam und schwankend. Der Mund
fliege beim Sprechen; wenn er sich aufrege, fliege der
ganze Körper. In den letzten Wochen sei er sehr ver-
geßlich gewesen. Klagte in letzter Zeit viel über Kopf
schmerzen, doch sei dies jetzt besser. Fühle sich abends,
wenn er geschlafen habe, besser und sei ein wenig leb
hafter. Völliger Sprachverlust und Sinnestäuschungen
wurden nicht beobachtet.
Patient wird vom Arzt, der ihn seinerzeit nach Wies
baden schickte, geistig total verändert gefunden und mit
der Diagnose „Paralyse“ der Nervenklinik zu Kiel über
wiesen.
Status.
3. VI. 1907. Patient ist 177 cm groß und wiegt
58,8 kg. Der Knochenbau ist kräftig, die Muskulatur
schlaff, die Ernährung dürftig. Gesicht blaß. Haare auf
dem Scheitel gelichtet. Schädel nicht druckempfindlich.
Maße desselben 19 x /2 : 16 : 59 i U. Haut der unteren Ex
tremitäten stark schilfernd, trocken.
Pupillen mittelweit, nicht deutlich different, verzogen.
Reaktion auf Licht -f- etwas träge. Reaktion auf
Konvergenz -j-.
Augenbewegungen besonders beim Blick nach oben,
aber auch nach den Seiten, etwas eingeschränkt.
Zunge wird gerade herausgestreckt, ist belegt, zittert
sehr stark.
Die Sprache ist langsam, oft abgesetzt, zuweilen
häsitierend.
Pat. faßt die Paradigmata garnicht auf, bringt nur
den Anfang heraus, versinkt dann gänzlich und sagt:
„Ich schlief eben gerade“. Während der Unterhaltung
ununterbrochener Singultus.
Gaumen schmal, Gaumenbögen gleichmäßig gehoben.
Rachenreflex —.