den Bindegewebszellen eine Ansammlung von mucinhaltiger
schleimiger, fadenziehender Flüssigkeit. Finden sieh, wie in
unserem Falle neben diesen mucinhaltigen Stellen in einem
Fibrom noch zahlreiche kernreiche Stellen, so kann man
histologisch die Diagnose „Fibromyxosarkom“ stellen.
Was das Vorkommen der Bauchdeckendesmoide an
langt, so ist das weibliche Geschlecht bevorzugt. Unter den
von Ledd erbose 1 ) zusammengestellten 100 Fällen waren
90 Frauen und nur 10 Männer. Von den 90 Frauen hatten
70 bestimmt geboren, und nur von zweien wird besonders
angegeben, daß dies nicht der Fall gewesen sei. Am häu
tigsten waren diese Geschwülste zwischen dem 20. und 80.
Lebensjahre, weniger häufig zwischen dem 30. und 40., ganz
vereinzelt vor dem 20. und nach dem 40. Lebensjahre.
C. Pfeiffer 2 ) stellte 40 Fälle von Bauchdeckendes-
moiden, die im Laufe der letzten 46 Jahre in der von Bruns-
sclien Klinik beobachtet waren, zusammen, sammelte weitere
260 Fälle aus der Literatur und fügte hierzu die 100 Fälle von
Ledderhose. Auf Grund dieses umfangreichen Materials
von 400 Fällen kommt Pfeiffer in Bezug auf die Häu
figkeit des Vorkommens der Bauchdeckendesmoide zu fol
gendem Resultat: Die Bauchdeckendesmoide sind am häu
figsten bei Weibern von 25—35 Jahren, bei Männern im
Alter von 35—50 Jahren.
Von 400 Kranken waren 345 Frauen = 89,4%,
Von diesen hatten 250 geboren, = 94,3%-
Es liegt nahe, aus diesen Zahlen zu schließen, daß die
erste Ursache dieser Geschwulstbildungen traumatische Ein
flüsse während der Schwangerschaft und Geburt seien. Die
Schwangerschaft scheint auch das Wachstum einer bereits
vorhandenen Bauchdeckengeschwulst sehr stark zu beschleu
nigen. In unserem Falle von Fibromyxosarkom der Rectus-
scheide war der Tumor zuerst recht klein, zeigte jedoch
während einer vom Februar bis Oktober dauernden Gravi-
') Ledderhose: Die chirurgischen Erkrankungen der Bauchdecken.
Deutsche Chirurgie. Lieferung 45h, 1890.
'0 C. Pfeiffer, 1. c.