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dem Tumor gehabt hatte, hatte sie jetzt ein strammendes,
drückendes Gefühl im Leihe. Da sie die Geschwulst mit
der Gravidität in Verbindung brachte, achtete sie nicht weiter
darauf, und meinte, daß alles nach der Entbindung vorüber
gehen würde, obgleich die Hebamme ihr riet, einen Arzt
zu Rate zu ziehen. —• Ende Oktober Geburt eines kräftigen
Kindes. Anfang November bekam sie eine Mastitis, die
22 Wochen dauerte. Der sie jetzt behandelnde Arzt wurde
anf den Tumor aufmerksam und empfahl ihr die [Aufnahme
in die chirurgische Klinik.
Früher war Patientin stets gesund. Sie hat 3 Partus
durchgemacht. Die 3 Kinder sind gesund, 8, 4 und V* Jahre
alt.
Status.
Große, sehr kräftig gebaute, gut genährte, kaum leidend
aussehende Frau.
In der linken Mamma finden sich mehrere radiär ge
stellte Narben.
Linke Mamilla eingezogen. Lungen und Herz ohne
Befund.
Puls [regelmäßig, nicht beschleunigt, nicht gespannt.
Im Stehen scheint Patientin einen hauptsächlich rechtsseitig
entwickelten Hängebauch zu haben, dessen fast kegel
förmiger unterer Pol über die rechte Leistenbeuge herab
hängt. Abdomen zeigt zahlreiche ältere und frischere Striae.
Die frischesten liegen über der rechtsseitigen Vorwölbung.
In Rückenlage bleibt die Vorwölbung als überkindskopfgroße
Geschwulst bestehen, ihre Spitze ist nach der Symphyse
hin gerichtet, eine rundliche, breite Basis liegt horizontal .
in Nabelhöhe. Die Geschwulst liegt zu 2 /ä rechts von der
Mittellinie. Sie hat derbe, z. T. elastische, z. T. sehr feste
Consistenz und eine glatte Oberfläche. Fluctuation ist nicht
nachweisbar.
Über der Geschwulst ist die Haut verschieblich. Man
kann die Geschwulst nach oben und den Seiten hin gut
umgreifen, auch die untere Spitze. An der Symphyse und
dem rechten Schambein aber ist sie fest und anscheinend
breitbasig fixiert.