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eine Stunde heiße Luft und warme Bäder verabfolgt und
Massage vorgenommen und, sobald angängig, passive und
active Bewegungen gemacht.
In den meisten Fällen konnte man, im Gegensatz zu
der Zeit, in der noch keine Stauungshyperaemie angewandt
wurde (Fall I—VIII), von einem chirurgischen Eingriff Ab
stand nehmen, da die, zum Teil nicht unerheblichen Ergüsse
unter der Stauungsbehandlung spontan resorbiert wurden.
In zwei Fällen (Fall XV und XVIII) konnte man allerdings
eine Punction nicht umgehen. In letzterem Falle sah man
sich durch mehrfaches Recidivieren des Ergusses sogar zur
Ausführung einer Arthrotomie genötigt.
Wenn wir nun betrachten, welche Resultate mit und
welche ohne Stauungsbehandlung erzielt werden, so sei von
vorneherein bemerkt, daß sich Angaben über Besserung resp.
Heilung lediglich auf die Besserung resp. völlige Wieder
herstellung der Gelenkfunctionen beziehen sollen.
Was zunächst die Behandlungsdauer betrifft, so können
wir an der Hand des uns vorliegenden Materials konstatieren,
daß dieselbe durch Anwendung der Stauungshyperaemie ent
schieden nicht unerheblich abgekürzt wird. In den Fällen
I—VII haben wir zusammen 338 oder durchschnittlich 42
Behandlungstage, in den Fällen IX—XVIII hingegen haben
wir zusammen nur 340 und durchschnittlich nur 34 Be
handlungstage. Die Behandlungsdauer ist also durch Ein
führung der Stauungstherapie um 20% kürzer geworden.
Daß sich etwa im ersten Zeitabschnitt schwerere Erkrankungen
der Behandlung dargeboten hätten, während es sich im zweiten
nm leichtere Fälle gehandelt hätte, ist bei der Größe des
Zeitraums, auf den sich unsere Beobachtungen erstrecken,
und bei der Anzahl der Fälle nicht wohl anzunehmen. In
der einschlägigen Literatur finden sich leider kaum genaue
Angaben über die Behandlungsdauer. Von verschiedenen
Seiten wird eine Abkürzung seit Anwendung der Hyperaemie