25
Fall XIII.
C. R. aus Kiel, Küchenchef, 25 Jahre alt.
Aufg. den 25. VH. 05. Entl. 9. IX. 05.
Pat. bekam Dienstag, den 18. VII. 05, zwei Tage post
coitum Ausfluß aus der Harnröhre und am 22. VII. morgens
heftige Schmerzen im linken Handgelenk. Vom Arzt wurde
das Handgelenk mit Ruhe, hoher Lage und Eis behandelt.
Status praesens: Mittelgroßer, blasser, mäßig ge
nährter Pat., etwas fiebrig aussehend. Zunge belegt, feucht.
Pulmones: 0. Herz: 0. Puls kräftig, regelmäßig, 72. —
Linkes Handgelenk und Mittelhandrücken stark geschwollen,
hochrot, geringes Oedem. Starke Druckempfindlichkeit des
linken Handgelenks. . Sehr starke Schmerzhaftigkeit bei Be
wegungen. Aus der Urethra läßt sich gelbes Secret aus-
drücken.
Therapie: Stauungshyperaemie am linken Handgelenk.
Protargol 1 % in die Harnröhre.
10. VIII. Ausfluß aus der Harnröhre noch vorhanden,
aber gering. Handgelenk noch sehr schmerzhaft.
12. VIII. Die Behandlung wird jetzt in der Weise
geführt, daß 22 Stunden Stauungshyperaemie angewandt
wird, und zwar Binde am Oberarm, der darunter liegende
Teil ohne Einwickelung. Anlegen der Binde so stark, daß
außer Schwellung tags deutliche Dunkelfärbung der Haut,
nachts leichte Dunkelfärbung der Hand vorhanden ist. In
der stauungsfreien Zeit eine Stunde Heißluft, eine Stunde
warmes Bad. Active und passive Bewegung der Finger,
die fast ganz bewegungslos sind. Fortlassen der Schiene.
18. VIII. Schmerzhaftigkeit des Handgelenks erheblich
geringer. Leichte active Beweglichkeit des Handgelenks
und etwas mehr active Beweglichkeit der Finger wieder
gestattet.
24. VIII. Schmerzhaftigkeit nicht mehr vorhanden.
Beweglichkeit der Finger nimmt zu. Nachts Stauungs
hyperaemie, tags zweimal baden und massieren; in der