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vor der Bauhin’schen Klappe. Schwellung der Follikel im
Dickdarm.
Das aufbewahrte Präparat besteht nur aus einer
Niere und der Harnblase. Die Ureteren fehlen fast völlig.
Die Niere ist 4 zu 2 zu lVa cm groß und hat ein
ziemlich erweitertes Becken. Die Kelche sind stark ab
geplattet, die Ureterenmündungen in der Blase sind
äußerst eng, und eben nur für ein Roßhaar durchgängig,
Trigonumwulst nur angedeutet. In diesem Falle muß es
sich um angeborene Enge der Ureterenmündungen
handeln, denn es fand sich an ihnen keinerlei Anzeichen
voraufgegangener Entzündung und narbigen Gewebes.
Fall 2.
(Sektionsnummer 204, 1907.)
Es handelt sich in diesem Fall um einen 14jährigen
Schulknaben, der am 7. III. 07. in die königliche medizi
nische Klinik zu Kiel eingeliefert wurde. Der Knabe war
angeblich bis zum 1. III. ganz gesund gewesen. Da er
krankt er in der Schule unter Kopfschmerzen und hefti
gem Nasenbluten. Er hütet zu Hause das Bett. Vom
Hausarzt wird die Nase tamponiert, außerdem erhält er
eine Arznei. In den folgenden Tagen tritt noch mehr
mals heftiges Nasenbluten und starker Kopfschmerz auf.
Am 7. III. schwillt das Gesicht an und das Nasenbluten
wird so heftig, daß die Blutung durch einfache Tamponade
nicht zum stehen gebracht werden kann. Daher Einliefe
rung in die Klinik.
Der Aufnahmestatus ist folgender: Mittelgroßer, ganz
kräftig gebauter Junge von mittlerer Muskulatur und leid
lichem Ernährungszustand. Gesichtsfarbe blaß, Gesicht
stark geschwollen besonders um die Augen herum, sonst
keine Oedeme. Aus dem rechten Nasenloch, das mit Watte
teilweise tamponiert ist, entleert sich reichlich Blut; auch
Speichel, den Patient von Zeit zu Zeit entleert, ist mit