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Ureter völlig, den rechten weniger abgeklemmt. Zu einem
so hohen Grade von Hydronephrose hat dies hier geführt,
weil, wie gerade Heller immer hervorhebt, der Verschluß
des Ureters ein wechselnder gewesen sein muß, je nachdem
der Druck des gefüllten Mastdarms oder die Peristaltik im
Ureter stärker gewesen ist, sodaß mit Zeiten stärkster
Ausdehnung gewissermaßen Erholungspausen abwechseln
konnten. Im zweiten Falle handelte es sich um einen
Knaben, der, 6 Tage alt, nach einer Operation wegen
Atresia ani starb, d. h. nach mißlungenem Versuch, das
Rectum vom Damm aus zu finden. Der trichterförmig
verengte Mastdarm mündete in der pars prost, der Harn
röhre. Darm und pars prost, urethrae kommunizierten.
Harnblase und Ureteren waren erweitert, desgleichen in
mäßigem Grade die Nierenbecken beiderseits. Die Harn-
röhrenmündung war durch vorgewölbten Darm verlegt.
Die Erklärung dieses Falles ist folgende: Einmal konnte
der abnorm verlaufende Mastdarm, am unteren Blasenpol
in der Mittellinie sich trichterförmig verengend, hier beide
an sich schon etwas engen Ureterenmündungen gleich
mäßig durch Druck verlegen, sodann war der die Hinter
wand der Blase vorwölbende Darmtrichter imstande, die
Uretra an ihrer Abgangsstelle zu verschließen, und endlich
verengerte der für eine Sonde bequem passierbare Fortsatz
des Darmes, wenn er mit Meconium gefüllt war, das Stück
der Harnröhre von der Blase bis zum Durchtritt durch die
Prostata.
Runge erwähnt ferner einen Fall, den Senftleben
beschrieben hat. Es handelte sich hier um doppelseitige
Hydronephrose infolge verengter Ureteren,' verbunden mit
einfacher Imperforatio ani.
Gerhardt gibt noch eine weitere Ursache für die
angeborene Hydronephrose an; nämlich die tiefe Lage
der Niere, bei welcher das Anfangsstück des Ureters
zwischen Kreuzbein und Niere gelagert wird, wobei der